Das Magazin der Friedhelm Loh Group

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Autorenbeitrag
Innovation

Den Nerv der Zeit getroffen

27 Jahre bei IBM, zuletzt als Distinguished Engineer und Global CTO Industry 4.0 – heute ist Plamen Kiradjiev neuer Leiter Solutions Architect bei German Edge Cloud (GEC). Oft wird er nach den Gründen für seine berufliche Veränderung gefragt. Seine Antwort: aus Überzeugung!

Text Plamen Kiradjiev ––– Fotografie

Nach zehn Jahren „Industrie 4.0“ ist das Potenzial der Digitalisierung noch lange nicht ausgeschöpft. Für viele fertigende Unternehmen geht es nach einer Zeit des Lernens gerade jetzt erst richtig los. Doch es gibt bei der Digitalisierung von Fertigungsprozessen noch eine Menge zu tun. German Edge Cloud hat hier aus meiner Sicht den Nerv der Zeit getroffen. Meine Entscheidung, zukünftig gemeinsam mit dem Unternehmen die Entwicklungen in der Industrie voranzutreiben und näher an der Fertigung zu sein, ist aufgrund dreier Erfahrungen – man könnte auch Meilensteine sagen – gewachsen.

Es sind bemerkenswerte Entwicklungen, die sich schon während der Partnerschaft von GEC und IBM abgezeichnet haben:

EDGE CLOUD

Es war die Erfahrung, dass innerhalb von nur 20 Tagen eine vorinstallierte Edge Cloud Appliance (ONCITE) für eine ganze Produktionslinie in Betrieb gehen kann. Das haben wir mit IBM und GEC im September 2020 im neuen Rittal Werk in Haiger unter Beweis gestellt. Bestellungen über SAP und ein Track-&-Trace-Szenario mit den Maschinendaten einer Produktionslinie ließen sich in diesem kurzen Zeitraum realisieren.

ONCITE.INDUSTRIAL.SUITE

Ich war beeindruckt, als ich sozusagen ein „Kronjuwel“ der GEC in einem weiteren gemeinsamen Projekt näher kennengelernt habe: die ONCITE.Industrial.Suite. Das System umfasst verschiedene Services und ermöglicht ein ganzheitliches Fertigungsmanagement. Es ist das Ergebnis aus 300+ Personenjahren Erfahrung auf Basis moderner Microservices-Architektur.

ECHTE TRANSPARENZ

Überzeugend waren ebenso die Performance-Dashboards im Rittal Werk in Haiger, die zwischen Februar und August letzten Jahres in der Fertigung installiert wurden. Sie stellen die Prozesse im Werk gnadenlos genau dar – wo oft noch Andon-Dashboards mit drei Zahlen der Standard sind. Gerade die Tatsache, dass man die neue Edge Cloud Appliance ONCITE von GEC, der jüngsten Tochter der Friedhelm Loh Group, bei der ältesten Tochter, Rittal, zum ersten Mal einsetzt und damit selbst Referenz für zukünftige Kunden ist, verdient Respekt. Es ist so: „Eat your own cookies“ – dann schmecken sie anderen garantiert!

FRIEDHELM LOH GROUP

Was mich aber selbst überrascht hat und was ich fast jeden Tag neu entdecke, sind die Synergiepotenziale unter den Unternehmen der Friedhelm Loh Group:

  • Das neue Rittal-Werk in Haiger, das nach Industrie-4.0-Prinzipien Gehäuse fertigt, ist die Blaupause einer Autoproduktion mit analogen Gewerken, wie Press-Shop, Paint-Shop, „Heirat“ und Montage.
  • Ein digitaler Eplan Schaltplan, der die Soll-Parameter bis zum letzten Sensor kennt, liefert eine Grundlage für Soll-Ist-Vergleiche.
  • Oder Cideon Enify, die App für innovative Service-Konzepte an Maschinen, mit der Möglichkeit, dass sich Maschinenbauer und Operator an jedem Punkt der Welt per Augmented Reality visuell austauschen können.
  • Nicht zuletzt die Fertigungstiefe durch Stahlo und LKH, die ein weiteres Potenzial bieten, in ihren Wertschöpfungsprozessen von der Digitalisierung zu profitieren – so bei der Anarbeitung von Stahl oder in der Fertigung von Kunststoffbauteilen.

Als Leiter Solution Architects bei GEC stehe ich vor der spannenden Aufgabe, ONCITE und GEC.Industrial Suite mit all den genannten Synergiepotenzialen bei unseren Kunden in eine nachhaltige und stabile IT-Fertigungsarchitektur als Factory Edge zu entwerfen und zu realisieren.

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