Das Magazin der Friedhelm Loh Group

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Alexander Bürkle
Praxis – Informationstechnologie

Daten durchgängig machen

Sogenannte Enabler der industriellen Transformation gibt es viele. Selten aber sind sie so entscheidend wie die Eplan Systemlandschaft im Steuerungs- und Schaltanlagenbau.

Text Ulrich Kläsener und Hans-Robert Koch ––– Fotografie

Elektrogroßhändler, Schaltanlagenbauer oder Technologiedienstleister? Seit 2012 entwickelt das Freiburger Unternehmen Alexander Bürkle entlang der gesamten elektrotechnischen Wertschöpfungskette aus dem eher klassisch gedachten „Entweder-oder“ ein stichhaltiges „Sowohl-als-auch“. Nicht ohne Stolz umreißt Geschäftsführer Klemens Isenmann das Bürkle-Portfolio heute „von Warenanlieferung und Kabelkonfektion bis hin zu Planung, Konstruktion und Produktion von Steuerungen und Roboteranlagen einschließlich deren Programmierung und Inbetriebnahme“. Ohne die Treiber einer solchen Entwicklung – State-of-the- Art-Software, saubere Daten und den klar kommunizierten Willen zur Digitalisierung – wäre die Neuausrichtung eines 1.000-Mitarbeiter-Unternehmens undenkbar.

Neue Geschäftsfelder sind das eine, erhöhte Prozess-Effizienz das andere. Für beides braucht es laut Klemens Isenmann „Software, sehr viel Software. Damit lassen sich Abläufe deutlich schlanker gestalten. Praktisch lässt sich das an den Softwarelösungen von Eplan erkennen. Wir nutzen die gesamte Bandbreite, um elektrotechnische Auto­mationsprojekte zu projektieren, zu dokumentieren und zu verwalten.“ Der in Eplan realisierte Produktentstehungsprozess läuft von der Artikelanlage über die Vorplanung (Eplan Preplanning), Konstruktion (Eplan Electric P8), Pneumatik (Eplan Fluid), mechanische Bearbeitung (Eplan Pro Panel) bis hin zur Tablet-Verdrahtung (Eplan Smart Wiring). Peu à peu baut das Unternehmen damit ein virtuelles Ur-Modell auf, das um Eigenschaften, Prozessdaten etc. angereichert wird, bis der Industrie liebstes Kind von allein laufen kann: der digitale Zwilling. „Anhand des digitalen Zwillings sind wir in der Lage, die Schaltschränke virtuell zu verdrahten. Durch diese können wir den individuellen Drahtsatz inklusive Aderendbehandlung und Aderbeschriftung ab Losgröße 1 problemlos zur Verfügung stellen.“

Der digitale Zwilling ist für Klemens Isenmann das Synonym für digitale Durchgängigkeit: „Digitale Durchgängigkeit bedeutet, dass ich den Schaltschrank im Engineering mit Eplan Pro Panel virtuell in 3D aufbaue – und damit der digitale Zwilling des Schaltschranks die Basis für alle folgenden Prozessschritte liefert.“

Projektbesprechung

Digital durchgängig: Der im Eplan Pro Panel in 3D aufgebaute digitale Zwilling ist bei der Alexander Bürkle GmbH die Basis für alle folgenden Prozessschritte.

KURZINTERVIEW

mit Klemens Isenmann, Geschäftsführer Alexander Bürkle GmbH & Co. KG

Auf den Punkt gebracht: Was unterscheidet frühere CAE-Anwendungen von heutigen? Die Datendurchgängigkeit. Heute kann ich im Prinzip per Knopfdruck aus dem Elektro-Engineering heraus meine CNC-Maschine ansteuern. Früher entstand im E-CAD/CAE nur ein Plan, der als Grund­lage für die wiederum händische Programmierung der CNC-Maschine diente.

Warum setzen Sie auf Eplan? Weil es eines der intelligentesten Systeme auf dem Markt ist, weil es Industrie­standard ist und weil die Software-Landschaft in das Angebot von Rittal als Spezialist für Schaltschränke und Zubehör eingebunden ist.

Wo sehen Sie aktuell Optimierungspotenzial? Die digitale Durchgängigkeit wird derzeit immer noch erschwert, weil sie eine Standardisierung über alle beteiligten Hersteller und Lieferanten hinweg voraussetzt. Hier leistet unsere Entwicklungsabteilung im Schaltschrankbau Pionierarbeit – in enger Zusammenarbeit mit Eplan.

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