Das Magazin der Friedhelm Loh Group

Das Magazin der Friedhelm Loh Group


RZ-Container neu gedacht
Innovation – Rittal

Raumwunder trifft Sparfuchs

In Rechenzentren zählt jeder Quadratmeter und jede Kilowattstunde Strom. Gefragt sind All-in-one-Lösungen, die sowohl Platz schaffen als auch den Energieverbrauch deutlich senken. Dass beides geht, zeigt eine neue Kühllösung für IT-Container von Rittal – die aktuell bei KUKA Industries zum Einsatz kommt. Man könnte sagen: Hier ist ein echter Coup gelungen.


Text Michael Siedenhans ––– Fotografie

Container sind gefragte Verpackungskünstler – vor allem in der Industrie. Alles, was in rauer Umgebung besonderen Schutz benötigt, findet oft darin seinen Platz: etwa Technik für Hydraulik- oder Kompressoranlagen, Kalt- und Kühlwassermodule, Messanlagen und manchmal auch Außergewöhnliches. Dann, wenn etwa ad hoc ein Rechenzentrum aus Platznot oder dringendem Erweiterungsbedarf in eine Werkshalle verlagert werden muss – wie bei KUKA Industries.

Platzsparende und energieeffiziente Lösung für die Erweiterung der IT-Infrastruktur: ein RZ-Container von Rittal mit drei Blue e+ Outdoor Kühlgeräten.

Das Maschinenbau- und Robotik-Unternehmen setzt seit 2021 am Standort in Obernburg am Main auf eine ungewöhnliche Rechenzentrumslösung mitten in einer Werkhalle (mit Außenumgebungsluft): ein IT-Container mit Außenkühlung, ausgestattet mit Server- und Netzwerkracks, Energieversorgungs- und Sicherheitstechnik wie einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) und einer Brandmelde- und Löschanlage. 

Über das Rechenzentrum im Container sollen das lokale Netzwerk und die komplette IT-Infrastruktur bei KUKA Industries bedient sowie lokale Business-Anwendungen gehostet werden. Der Betrieb des alten Rechenzentrums wurde planmäßig eingestellt. Und das Resultat? „Wir haben den Platz im neuen RZ-Container genutzt, um die Rechenleistungen an unseren tatsächlichen aktuellen Bedarf im Werk anzupassen“, bilanziert Philipp Knorr, Geschäftsführer von KUKA Industries, und verweist auf einen weiteren Vorteil: „Die kompakten Kühlgeräte der Serie Blue e+ sind ein wichtiger Aspekt, um unseren CO2-Footprint zu verbessern.“

EIN DRITTEL WENIGER ENERGIEVERBRAUCH

Viele IT-Verantwortliche stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie KUKA Industries. Sie suchen für ihre Anwendungen nach platzschaffenden, aber auch energie- und kosteneffizienten Lösungen. An diesem Punkt setzt die neue IT-Container-Lösung von Rittal an. Mithilfe einer neuen Outdoor-Kühllösung, die auf der industrieerprobten Blue e+ Technologie basiert, wird im Innern des RZ-Containers mehr Raum für die stetig wachsende IT geschaffen. Gleichzeitig sinkt der Energieverbrauch gegenüber konventioneller Rack-Klimatisierung um ein Drittel. Das macht es für Betreiber von RZ-Containern noch einfacher, Betriebs- und Energiekosten einzusparen.

Doch was macht die RZ-Container mit Außenkühlung zum Raumwunder? „Die Kühlgeräte werden an der Außenwand des Containers angebracht und nicht mehr im Container. Das schafft mehr Platz für IT-Racks im Inneren und somit mehr Möglichkeiten für einen flexiblen Ausbau der Anwendungen“, erklärt Philipp Müller, Director Data Center Solutions bei Rittal. Und nicht nur das. Sie sind auch clevere Sparfüchse: „Die zigtausendfach im Industrie-Einsatz bewährten Kühlgeräte der Blue e+ Serie sind robust, wartungsfreundlich und wegen ihrer innovativen Heat-Pipe-Technologie sehr energieeffizient. Sie hinterlassen einen geringeren CO2-Footprint.“ Das senke langfristig die Gesamtbetriebskosten, so Müller: „Mit der neuen Generation der RZ-Container kann über einen Zeitraum von zehn Jahren beim Total Cost of Ownership fast ein Drittel eingespart werden.“

Infografik

KÜRZERE HERSTELLUNGS- UND LIEFERZEITEN

Alle Kühlgeräte sind dabei mit einem IoT-Interface ausgerüstet. Anhand der Web-Oberfläche hat der Betreiber alle Leistungsparameter der Kühlung im Blick, „um den Verbrauch so effizient wie möglich und notwendig zu steuern“, erklärt der RZ-Experte von Rittal. Auch die Bauweise der neuen RZ-Container hat einen positiven Effekt: Da die Kühlgeräte nun außen an den Container angebracht werden, entfällt die Installation des bislang notwendigen Doppelbodens, der rackbasierten Kühltechnik und der Verrohrung innerhalb des Containers. Das verkürzt Herstellungs- und Lieferzeiten.

Doch noch ein weiteres Detail hat bei KUKA Gewicht: Servicemitarbeiter kennen bereits die Kühlgerätetechnik von Rittal, weil sie in der Fertigung zum Standard-Equipment zählt. So kann das Personal ohne Probleme die Wartung der Geräte übernehmen. Insgesamt hat das Gesamtpaket überzeugt, auch weil „die Beratung, um eine passende Lösung zu finden, sowie das Konzept und der Preis uns überzeugten“, erklärt Philipp Knorr.

Weitere Themen aus unserem Magazin

— Stahlo
Innovative Automatisierungsprozesse in der Stahlbranche

Neubau in Gera lässt Kapazitäten steigern

— Rittal
Innovative Entwicklung von Schaltschränken

Der Weg zum perfekten Schaltschrank

— Kooperationen
Erster Cloud-Park Deutschlands

Wandel im Industriepark Höchst