Das Magazin der Friedhelm Loh Group

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Wie Eplan mit Kunden Softwarebedarfe analysiert
Praxis – Anlagenbau

Effizient beraten

Prozessoptimierung. Viele Firmen arbeiten im Tagesgeschäft mit Copy-and-paste: Bei der Konzeption von Schaltplänen ist das eine fehleranfällige Lösung. In einigen Prozessen wird sogar noch manuell gearbeitet. Anlass genug für Kunden, die eigenen Anwenderschritte auf den Prüfstand zu stellen und zu optimieren. Eplan lässt seine Kunden mit dem Kauf einer Software nicht allein: Zielgerichtet reicht Eplan seinen Kunden auf dieser Reise die Hand und entwickelt gemeinsam individuelle Lösungen.

Text Eva Neuthinger ––– Fotografie

Wir sind dabei, unsere Prozesse von der Konstruktion bis zur Fertigung mit Blick auf Industrie 4.0 zu optimieren“, erläutert Ludwig Finzel, Leiter Projektsupport bei Wieland Electric GmbH, einer der weltweit führenden Hersteller von Sicherheitssteuerungen und Sicherheitssensorik. „Vor Kurzem haben wir in neue Maschinen investiert. Damit möchten wir uns globaler aufstellen“, so Finzel. Das Familienunternehmen mit Stammsitz in Bamberg analysierte in Kooperation mit Eplan seine aktuellen Arbeitsprozesse und ermittelte Optimierungspotenziale. In Workshops legten Experten beider Unternehmen die Basis zur Effizienzsteigerung: Es stellte sich heraus, dass die Möglichkeiten der bereits genutzten Eplan Software bisher nicht voll ausgeschöpft wurden. Ein weiterer Aspekt, den Eplan gemeinsam mit Wieland-Mitarbeitern aus der Mechanik und Fertigung aufdeckte: Das Unternehmen entwickelt Schaltkästen und Gehäuse mit einer 3D-Software, und bisher konzipierte der Hersteller getrennt davon die Schaltpläne mit Eplan ­Software; allerdings ohne Verbindung zwischen der 3D- und der Schaltplansoftware – eine zeitaufwendige Konstruktion.

Optimierte Prozesse

Aus den gemeinsamen Workshops ging schließlich hervor: Die Produktion der Schaltkästen von Wieland sollte von der Konzeption bis hin zur Fertigung stärker automatisiert werden. „Wir ermittelten, welche Daten die Fertigung benötigt und wie die Abläufe im Ergebnis aussehen sollten“, sagt Marc Ackermann, Account Manager bei Eplan in München. Das Ziel: den Aufwand bei der Produktion erheblich reduzieren. Die Lösung: Die 3D-Zeichnungen der Gehäuse werden nun per Schnittstelle in Eplan übernommen und dann mit Eplan Pro Panel weiterverarbeitet.

Hier wird die virtuelle Verdrahtung der Komponenten mit abgedeckt: Die Software liefert die digitalen Prototypen in 3D, gibt für jede Leitung genaue Verlegewege an und vermisst automatisch die notwendige Länge der Drähte – zuvor geschah das noch manuell. In der Fertigung kommt darüber hinaus Eplan Smart Wiring zum Einsatz: eine Lösung, die Schritt für Schritt durch den Verdrahtungsprozess führt. „Das vereinfacht die Arbeitsschritte so stark, dass nun auch Kollegen mit wenig Erfahrung die Schaltkästen verdrahten können“, sagt Ackermann. Auch mit Burnell Switchgear & ­Control, einem Hersteller für Stromverteilung, arbeitete Eplan zusammen. Um effizientere Prozesse zu schaffen, wollte das Unternehmen ein ganzheitliches System mit Computer Aided Engineering einführen. „Wir bemerkten, dass wir eine Lösung brauchen, die unseren technischen Betrieb verbessert und uns hilft, unseren Produktionsprozess zu optimieren. Deshalb wandten wir uns an Eplan“, sagt Projektmanager Piotr Wozniak. „Nachdem die Experten von Eplan sich unsere Arbeitsweise angesehen hatten, machten sie den Vorschlag, das Rittal Innovation Center Haiger in Deutschland zu besuchen. Die Lösungen, die wir vor Ort gesehen haben, überzeugten uns.“ Ähnlich wie Wieland setzte auch Burnell schließlich auf eine Kombination von Eplan Pro Panel und Eplan Smart Wiring, um die Planung und Fertigung ihrer Schaltschränke und Schaltanlagen zu optimieren. Zudem entschied sich Burnell für eine Rittal Perforex, um die Schaltschrankbearbeitung zu automatisieren. Wozniak weiß um die Produktivitätssteigerung. „Wir können so die einzelnen Arbeitsschritte in der Fertigung von mehreren Stunden auf wenige Minuten reduzieren.“

„Abgesehen davon, dass wir unsere Hilfe anbieten, möchten wir auch per Training zur Selbsthilfe anleiten“, so Markus Jaensch, Experte für Eplan Experience. Zum Beispiel unterstützen die Consultants von Eplan die Mitarbeiter dabei, die Basis für eine effizientere Nutzung der Software zu erarbeiten. Es muss nicht immer neue Software ins Spiel kommen, um Optimierungspotenziale auszuschöpfen. Eplan bietet Unternehmen Workshops an, in denen gemeinsam die aktuellen Arbeitsprozesse analysiert und anschließend optimiert werden. Im Vordergrund stehen dabei zunächst folgende Fragen: Inwiefern schätzen die Firmen ihre Arbeitsweise selbst als effizient ein? Und: Zu wie viel Prozent nutzen sie die Möglichkeiten der bestehenden Eplan Software aus? „Die Antwort kommt in der Regel prompt. Die meisten wissen, dass da noch Luft nach oben ist. Dann sprechen wir gezielt über die Art und Weise, wie Eplan im Unternehmen eingesetzt wird.“

Standardisierung als Schlüssel

Ein typisches Beispiel für die Selbsthilfe ist die Generierung von Makros: ein Weg, um die Schaltplanerstellung zu standardisieren. Eplan kann gezielt dabei unterstützen, diese zu optimieren oder gar eine umfassende Makrobibliothek in der Software anzulegen. Das hat gleich mehrere Vorteile: Projektelemente, die immer wieder auftreten, können als Makros angelegt wiederverwendet werden. Es muss also nicht jedes Mal wieder bei null angefangen werden. Und: Sind die Makros einmal sauber definiert, werden Copy-and-paste-Fehler vermieden. Kurzum: Ist eine Makrobibliothek gut gepflegt, bietet das die Basis für automatisiertes Engineering. Bei Bedarf kann dies mit Eplan Cogineer perfektioniert werden – bis zur automatisierten Schaltplanerstellung, nahezu auf Knopfdruck. „Nachdem wir die Prozesse optimiert und um Lösungen erweitert haben, begleiten wir das Unternehmen weiter. Mit Mitarbeiterschulungen möchten wir sicherstellen, dass die Optimierungsmaßnahmen von der Belegschaft angenommen und genutzt werden, sodass sie ihre Arbeit tatsächlich erleichtern“, so Jaensch.

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