Text Rebecca Lorenz ––– Fotografie
Schimmelsporen, Mäusekot und Schabennester – was Lebensmittelprüfer vor wenigen Jahren in der Produktion einer deutschen Großbäckerei fanden, war alles andere als appetitlich. Dennoch sind eklatante Hygienemängel wie diese kein Einzelfall. Ob in Deutschland, den USA oder China: Weltweit geraten immer wieder neue Fälle in die Schlagzeilen. Nicht selten enden diese aufgrund des großen Vertrauensverlusts der Kunden in einer Schließung des Betriebs. Denn: Wenn es um die Sicherheit von Lebensmitteln geht, verstehen Behörden und Konsumenten keinen Spaß.
Auch deshalb sind Hygienevorschriften für die Nahrungsmittelindustrie nicht nur international definiert – wie im Falle von ISO 22000, Hazard Analysis and Critical Control Points und Codex Alimentarius –, sondern auch national. Den Überblick zu behalten, ist vor allem für kleinere mittelständische Unternehmen nicht ganz einfach. Dass es trotzdem möglich ist, zeigt der niederländische Lebensmittelverarbeiter Huuskes.
1956 gegründet, zählt er in den Niederlanden mit über 800 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 100 Millionen Euro zu den führenden Gesamtanbietern von Rohkost-, Tiefkühl- und Convenience-Produkten. „Um das Vertrauen unserer Kunden nicht zu enttäuschen, sind wir immer darauf bedacht, in unserer Fertigung die Qualität und Hygiene zu maximieren“, erläutert Frank Hagmolen, Chef des Technischen Dienstes bei Huuskes. Gesetzliche Anforderungen? Sind bei dem Unternehmen der Mindeststandard. Zusätzlich setzt das Unternehmen auch die neuesten Richtlinien der European Hygienic Engineering and Design Group um, die vor allem die Arbeitsumgebung der Bearbeitungsmaschinen betreffen.
Hygienic Design erhöht Produktsicherheit
Die modernen Maschinen- und Anlagentechnologien, die mithilfe von Scannern weitestgehend automatisiert gesteuert werden, sind bei Huuskes der Dreh- und Angelpunkt in der Nahrungsmittelproduktion. Dabei ist Hygienic Design – die hygienegerechte Gestaltung von Maschinen, Anlagen, Gehäusen und Schaltschränken – ein wichtiger Aspekt für die Produktsicherheit bei der Verarbeitung von Lebensmitteln. Verschmutzungen dürfen sich nicht festsetzen oder dauerhaft verbleiben. Sie müssen leicht entfernbar sein.
„Uns wäre es am liebsten, wenn alle unsere Zulieferer die optimale Reinigungsfähigkeit ihrer Produkte gewährleisten könnten“, stellt Hagmolen fest. „Da das nicht der Fall ist, bemühen wir uns selbst aktiv um die besten Lösungen.“ Auch deshalb ging er kurzerhand auf Rittal zu.
„Wir baten die Kollegen dort, sich unsere Produktionsumgebung unvoreingenommen anzusehen. Externe Rückmeldung ist wichtig für uns. Nur so können wir objektiv bleiben.“
Nach eingehender Prüfung war für die Experten von Rittal klar: Die alten Kunststoffgehäuse, die in der Produktionshalle die Feuerlöscher vor Feuchtigkeit und Reinigungsmitteln schützen, sind ungeeignet. „Aufgrund ihrer Oberflächenbeschaffenheit und konstruktiven Eigenschaften erweisen sich Kunststoffgehäuse langfristig als wenig hygienisch. Denn auf Oberflächen und in den vorhandenen Toträumen können sich Bakterien und Schmutz absetzen“, erläutert Freddy van de Kolk, Key Account Manager bei Rittal. Vor allem für Lebensmittelverarbeiter wie Huuskes ist das ein Problem. Schließlich vertrauen die Kunden darauf, dass die gelieferten Produkte absolut keimfrei sind.
Schnelle und leichte Reinigung durch Edelstahl
„Weil sich der Edelstahl gut reinigen lässt, reduziert sich der Einsatz von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln spürbar“, erläutert van de Kolk. Diese Erfahrung hat auch Hagmolen in den letzten Monaten gemacht: „Die Gehäuse im Hygienic Design lassen sich einfach und sicher säubern. Für uns ist das eine wichtige Voraussetzung, denn bei der Hygiene machen wir keinerlei Zugeständnisse.“
Standardmäßig mit spaltfreien Silikondichtungen, einem geneigten Dach und einem nicht zu verlierenden Schraubverschluss ausgestattet, erfüllen die Edelstahlgehäuse sämtliche europäische Normen und Richtlinien – und sorgen nebenbei für Sicherheit. Denn durch die Lagerung in den Hygienic-Design-Gehäusen sind die Feuerlöscher in der Produktion im Brandfall schnell greif- und einsetzbar.
Dass Huuskes gemäß der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 zertifiziert ist und über ein Skal-Zertifikat verfügt, das die Einlagerung und Auslieferung von biologischen Handelserzeugnissen genehmigt, versteht Hagmolen als Auszeichnung für das Unternehmen. „Ein besseres Zeugnis für Qualität und Hygiene gibt es nicht. Schließlich signalisieren die Zertifikate unseren Kunden: Wir genügen selbst höchsten Ansprüchen.“