Das Magazin der Friedhelm Loh Group

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IT-Infrastruktur für Thermenbetreiber
Praxis – Informationstechnologie

IP-Adresse fürs Paradies

Thermenbetreiber. Tropische Temperaturen, meterhohe Palmen und kristallklares Wasser: Die Thermen der Wund-Gruppe machen Südseeträume wahr. Was die meisten Gäste nicht ahnen: Für ein entspanntes Bade­vergnügen arbeitet hinter den Kulissen eine hocheffiziente IT-Infrastruktur von Rittal.

Text Sophie Bruns und Rebecca Lorenz ––– Fotografie

Stets begleitet

Nach einer stressigen Woche im Büro einfach mal ausspannen – wo geht das besser als in der Südsee? Umso schöner, wenn man dafür nicht nach Fidschi, Tahiti oder Samoa fliegen muss. Tropische Temperaturen, meterhohe Palmen und kristallklares Wasser gibt es auch in Deutschland: zum Beispiel in der 18.000 Quadratmeter großen Thermen & Badewelt Euskirchen. Statt an Visum, Impfpass und Flugticket müssen Erholungssuchende hier nur an ein Handtuch und ihre Badesachen denken. Denn mithilfe von Transpondern und IP-Adressen wird das Badevergnügen hinter den Kulissen digital gesteuert.Das Armband mit Transponder-Chip, das jeder Gast erhält, ist ein elektronischer Datenspeicher. Er erfasst grundlegende Informationen wie die Aufenthaltsdauer und sorgt dafür, dass sich der Gast ohne Bargeld in der Therme bewegen und dennoch Getränke, Snacks, Massagen und das Solarium bezahlen kann. Wird das Armband in die Nähe eines Empfangsgeräts gehalten, tauschen die verbauten RFID-Chips alle nötigen Daten aus. Dafür muss die IT während der Öffnungszeiten – bis zu 17 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr – reibungslos funktionieren. Hohe Verfügbarkeit ist also ein Muss für die Unternehmensgruppe Wund, die in Erding, Bad Wörishofen, Titisee, Sinsheim und Euskirchen Thermenwelten betreibt.

Sicher geregelt

Raus aus den Jeans, rein in die Badesachen. Um Kleidungsstücke und Wertsachen sicher zu verstauen, können die Gäste einen der 2.400 Spinde nutzen. Bargeld ist dafür nicht notwendig. Jedes Transponder-Armband öffnet und schließt genau einen Spind – den, der die gleiche Nummer trägt. Nach einem kurzen Abstecher unter die Dusche geht es ins Bad. Bei mollig warmen 33 Grad Celsius im Inneren der Therme kann den Gästen das kühle Schauerwetter draußen herzlich egal sein.Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beleuchtung werden von der IT gesteuert. Um Schwankungen zu beheben, werden die Werte lückenlos überwacht – schließlich soll es den Gästen niemals zu kalt oder zu warm werden. Nicht nur die Gäste sind klimaempfindlich, sondern auch die IT. Deshalb kommt an vier von fünf Standorten der Wund-Gruppe das Monitoringsystem CMC III von Rittal zum Einsatz. In den Server-Racks überwacht es die Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Messwerte werden dann in die Managementlösung für Rechenzentren RiZone eingebunden und zentral am Münchener Standort überwacht. So ist bei Unregelmäßigkeiten jederzeit ein schnelles Eingreifen durch die IT-Mitarbeiter möglich.

Die Bewässerung der 500 Palmen und 1.200 Orchideen übernimmt ein modernes System. 

Zuverlässig versorgt

Vor dem Sprung ins Wasser nehmen sich die meisten Gäste Zeit für eine kurze Verschnaufpause – schließlich hat der Tag im Paradies gerade erst begonnen. Zum Lesen, Dösen und Entspannen stehen Hunderte weiße Strandliegen bereit. Umgeben sind sie von knapp 500 Palmen und rund 1.200 Orchideen. Die Pflege der empfindlichen Tropenpflanzen kann durchaus aufwendig sein. Doch einen Gärtner und dessen Gießkanne suchen die Besucher im Bad vergebens.Die Versorgung der Pflanzen mit Wasser übernimmt ein modernes, computergesteuertes Bewässerungssystem. Damit das funktioniert, ist jeder Pflanze eine eigene IP-Adresse zugeordnet. Über sie lässt sich nachvollziehen, wann und wie viel Wasser jeder Pflanze zugeführt wurde. Insgesamt gibt es in der Thermen & Badewelt Euskirchen mehr als 3.000 IP-Adressen – Tendenz: steigend. Auch deshalb muss die IT-Infrastruktur möglichst leicht erweiterbar sein. Die nötige Flexibilität bieten hochstandardisierte, modulare Rechenzentren von Rittal. Die darin enthaltenen Komponenten – von den Server-Racks über die Kühlgeräte bis hin zum Monitoring – lassen sich bei Bedarf problemlos kombinieren und erweitern.

Ohne Wartezeiten

Restaurant oder Poolbar? Wasser oder Saft? Pasta oder Salat? Besonders gern wählen die Besucher fruchtige Cocktails. Bezahlt werden die Speisen und Getränke aber nicht direkt im Restaurant oder an der Bar mit Bargeld – denn das wäre für die Gäste aufwendig und unpraktisch. Stattdessen werden die Beträge erst einmal auf das Transponder-Armband gebucht.Bei Hunderten Transaktionen pro Tag addieren sich immense Datenmengen, die im lokalen Rechenzentrum verarbeitet und verfügbar gehalten werden müssen. Klappt das nicht, würde es zu langen Wartezeiten an der Kasse kommen. Ein Stressfaktor – und für die meisten Gäste wäre dies ein Grund, nicht wiederzukommen. Um Verzögerungen zu vermeiden, setzt die Wund-Gruppe an vier Standorten auf autarke und standardisierte Rechenzentren von Rittal. Sie bieten geringe Latenzzeiten, was die Datenverarbeitung in Echtzeit möglich macht. Auch die nötige Hochverfügbarkeit wird durch die Rittal Lösung gewährleistet – und mit ihr eine hohe Sicherheit der Daten.

Sorgfältig überwacht

Runter von der Liege, rein ins Wasser – und auch hier ist für jeden etwas dabei. Insgesamt verfügt die Thermen & Badewelt Euskirchen über vier verschiedene Schwimmbecken. Jedes von ihnen hat eine unterschiedliche Wassertemperatur, die von erfrischenden 24 Grad Celsius bis hin zu tropischen 33 Grad Celsius reicht. Hinzu kommen in der Badelandschaft über 50 Sprudelliegen, vier Gesundheitsbecken, ein Sprungturm sowie zahlreiche Whirlpools und Massagedüsen. Wer alles ausprobieren möchte, kommt sicher nicht nur einmal – schließlich gibt es auch noch eine Saunalandschaft zu entdecken.Wie die Lufttemperatur wird auch die Wassertemperatur von der IT gesteuert. Weil sie eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden der Gäste spielt, schlägt das Überwachungssystem Alarm, sobald die Temperatur in den Becken stark steigt oder fällt. Doch nicht nur auf die Besucher, auch auf die IT-Technik haben Schwankungen der Temperatur drastische Auswirkungen. Deshalb sorgen Liquid Cooling Packages und Kaltgangeinhausungen von Rittal für eine konstante Betriebstemperatur der Server im Rechenzentrum. Entdeckt die zentrale Überwachung am Standort München dennoch eine Störung, lösen die Mitarbeiter ein lückenloses Alarmsystem aus – so können die Kollegen vor Ort das Problem schnell beheben.

Bargeldlos genießen: An der Bar wird ganz bequem mit dem Transponderarmband bezahlt. 

Schneller Service

Zehn verschiedene Saunen und zwei Dampfbäder hat die Thermen & Badewelt Euskirchen im Angebot. Über den Tag verteilt gibt es hier bis zu 70 Zeremonien und Aufgüsse – Entspannung ist garantiert. Beim Betreten der Saunalandschaft kommt erneut das Transponder-Armband zum Einsatz. Denn genau wie Beautyanwendungen, Solarien und Massageliegen zählt auch der Besuch der separaten Vitalthermen zu den Zusatzleistungen. Auch hier ist kein Bargeld notwendig – abgerechnet wird erst bei Nutzung.Damit die Gäste zusätzliche Leistungen buchen und nutzen können, muss die IT einwandfrei funktionieren. Käme es zum Ausfall, könnten die Betreiber der Therme auf den schnellen Service von Rittal zählen. Denn ganz gleich, an welchem der fünf Thermenstandorte ein Problem auftritt: Die Techniker von Rittal sind aufgrund des flächendeckenden deutschen Servicenetzwerks innerhalb kürzester Zeit vor Ort. Aufgrund regelmäßiger Trainings ist jeder Einzelne von ihnen Experte für die Wartung und Reparatur von Kühl- und Rechenzentrumslösungen. Ein weiterer Vorteil: Die hochstandardisierten Komponenten der Rittal Lösung sind jederzeit verfügbar – und damit auch die dringend benötigten Ersatzteile.

  • Drei Fragen an

    Drei Fragen an

    Franz Hofstetter
    IT-Leiter der Wund-Gruppe

    Herr Hofstetter, wieso setzen Sie bei der IT auf Lösungen von Rittal? Weil die IT unserer fünf Standorte jede für sich unabhängig ist, aber die Überwachung der Systeme zentral erfolgt, mussten alle infrage kommenden Lösungen mindestens vier Kriterien erfüllen: Wir wollten die Überwachung und Störmeldungen standortübergreifend managen, eine besonders hochwertige Anlagentechnik haben, die IT-Infrastruktur maximal standardisieren und auf ein überregionales Servicenetzwerk zugreifen können. Bei Rittal ist all das gegeben. Hinzu kam, dass die Experten von Rittal uns intensiv und kenntnisreich beraten haben. Wir hatten immer den Eindruck, dass man versteht, vor welchen Herausforderungen ein Thermalbetrieb dieser Größe und mit unterschiedlichen Standorten steht. Dass wir trotz der hohen Standardisierung maximal flexibel bei Auf- und Ausbau der IT sind, hat uns in unserer Entscheidung nur bestätigt.

    Weshalb kommt eine Edge-Lösung anstatt eines zentralen Rechenzentrums zum Einsatz? Diese Entscheidung haben wir uns tatsächlich nicht leicht gemacht. Für ein zentrales Rechenzentrum sprachen neben einer sehr schnellen Skalierbarkeit ein geringer Wartungsaufwand und eine hohe Energieeffizienz. Die Edge-Lösung hingegen ermöglicht uns einen autarken Betrieb mit geringen Latenzzeiten bei hoher Datensicherheit. Weil an jedem unserer Standorte an 365 Tagen im Jahr riesige Datenmengen produziert und verarbeitet werden müssen, hat letztlich der Aspekt der Hochverfügbarkeit den Ausschlag gegeben. Denn die ist in unseren Thermen kein Luxus, sondern businesskritisch. Die Gäste haben verständlicherweise null Toleranz bei Ausfällen und wollen auch nicht lange an der Kasse warten müssen. Vermeiden können wir das nur mithilfe der autarken Edge-Lösung.

    Wie wird die Zusammenarbeit in Zukunft weitergehen? Wir planen schon jetzt gemeinsam mit Rittal die nächsten Schritte. Denn durch die zunehmende Digitalisierung steht uns ein Ausbau der vorhandenen IT-Infrastruktur bevor. Die Erweiterung unserer Rechenzentren ist durch das hohe Maß an Standardisierung bei Racks, Klimalösungen und Monitoringsystemen von Rittal kein Problem. Wenn nötig können wir sogar komplett neue Standorte in unsere IT-Landschaft integrieren. Diese Flexibilität war uns immer wichtig. Ich bin froh, dass wir sie endlich erreicht haben. Denn eine nicht funktionierende IT hätte neben finanziellen Einbußen auch einen nachhaltigen Imageschaden zur Folge.

     

Ganz entspannt

Nach einem erholsamen Tag nähern sich die ersten Gäste tiefenentspannt der Kasse. Lange Warteschlangen? Gestresste Mitarbeiter? Eine falsche Rechnung? Damit nichts davon passiert, werden die auf dem Transponder-Armband gespeicherten Daten ausgelesen. Aufenthaltsdauer, verzehrte Getränke und die Saunanutzung – alles ist gespeichert und genau nachvollziehbar. Ist die Rechnung beglichen, geht es für die Gäste meist zurück in den rheinischen Regen – und prompt ist er wieder da: der Wunsch nach einem weiteren Tag in der Südsee.  

Damit die Gäste ihren Aufenthalt von der ersten bis zur letzten Minute genießen können, arbeitet im Hintergrund und völlig unsichtbar für die Badegäste die IT. Weil diese vier Kriterien erfüllt sind – zentrale Überwachung der Systeme, hochwertige Anlagentechnik, maximal standardisierte IT-Infrastruktur und ein überregionales Servicenetzwerk –, gehören Ausfälle der Vergangenheit an. Für den Thermenbetreiber ein wichtiger Aspekt, damit die Kunden zufrieden sind – und wiederkommen.

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