Das Magazin der Friedhelm Loh Group

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LKH
Praxis – Kunststoff

Kunststoff: CO2-Footprint senken

Ist die Wahl des Werkstoffs für Kunststoffprodukte einmal entschieden, haben sich Entwickler über Jahre festgelegt. Nachträgliche Änderungen am Werkstoff zur Senkung des Product Carbon Footprint (PCF) sind im laufenden Betrieb nur schwer möglich. Damit Kunden von Beginn an die richtigen Weichen stellen können, unterstützt LKH bereits in frühen Angebots- und Planungsphasen mit präzisen Prognosen zu Nachhaltigkeit und Kosten von Produktvarianten. Der Effekt: maximale Senkung des PCF.

Text Meinolf Droege ––– Fotografie

Wie nachhaltig ist ein Kunststoff-Produkt wirklich?

Konkrete Angaben zum CO2-Abdruck eines Produkts – etwa in Produktdatenblättern – sind immer mehr gefragt. Wer als Hersteller dazu fundiert aussagefähig ist, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil. Doch wie nachhaltig ein Produkt wirklich ist, lässt sich seriös nicht ad hoc beantworten. Den Product Carbon Footprint beeinflussen viele unterschiedliche Faktoren der gesamten Prozesskette. Neben dem Werkstoff sind mehrere Produktionsbedingungen zu berücksichtigen – diese reichen von der Logistik bei Rohmaterial und Produkt über die Verpackung, den Energieaufwand in der Produktion oder die Werkzeugkonstruktion bis zur Lebensdauer des Produkts.

Nachhaltige Kunststoff-Lösungen. Ressourcenschonend wirtschaften – CO2 einsparen

DIE WEICHEN RICHTIG STELLEN

LKH hat dazu sein über viele Jahre gesammeltes Wissen nun digital verfügbar gemacht – aus Erkenntnissen von realisierten Projekten mit klassischen Werkstoffen, mit Recyclingwerkstoffen und aus Konversionsprojekten, in denen klassische Werkstoffe durch Recyclingmaterial ersetzt wurden. „So können wir unseren Kunden sehr frühzeitig im Produkt-Entstehungsprozess präzise Aussagen zum Grad der Nachhaltigkeit für mehrere Produktvarianten pro Produkt oder pro Kilogramm verarbeitetes Material machen“, erklärt Thomas Ritter, Abteilungsleiter Engineering bei LKH. „Gleichzeitig lassen sich auch die Kosten schnell und fundiert vorhersagen. So haben unsere Kunden frühzeitig die Möglichkeit, die Weichen in Richtung Nachhaltigkeit richtig zu stellen – also genau zu dem Zeitpunkt, wo sich noch Entscheidendes verändern lässt.“

SICHERE, FUNDIERTE DATENBASIS

Dabei ist der überwiegende Anteil des CO2-Footprints eines Produkts abhängig von der Werkstoffwahl. LKH trägt seit mehreren Jahren konsequent die entsprechenden Daten bei allen Werkstofflieferanten über ein Software-Tool zusammen und verfügt damit über eine sichere Datenbasis, um Recycling-, Bio- und Virgin-Kunststoffe hinsichtlich Leistung und Kosten – und eben auch bezüglich des CO2-Footprints – fundiert und seriös bewerten zu können. Dank des LKH-internen Energiemanagementsystems lassen sich für alle Produkte die Energieverbräuche exakt vorhersagen. Das gilt auch für den Vergleich verschiedener Werkzeugtypen. Da LKH die Produktion komplett mit Ökostrom betreibt, sind hier besonders günstige Voraussetzungen zur Generierung eines geringen CO2-Footprints gegeben.

UNABHÄNGIG GEPRÜFT

2023 hat LKH das Bewertungs-Tool vom renommierten Kunststoff-Institut Lüdenscheid prüfen lassen. Das Ergebnis: Datenbasis und Arbeitsweise liefern realistische Ergebnisse, die in der Praxis bestätigt werden. Der Kunststoff-Experte bietet seinen Kunden auf diese Weise gerade in einer sehr frühen Projektierungsphase von neuen Kunststoffprodukten hilfreiche Unterstützung. Sie können damit Kosten und Nachhaltigkeit für verschiedene Produktvarianten gegeneinander abwägen und schließlich die Entscheidung treffen, die den größtmöglichen Nutzen bringt.

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