Text Dr. Jörg Lantzsch, Hans-Robert Koch ––– Fotografie
Große Steuerungs- und Schaltanlagen haben viele Aufgaben. Eine davon ist, kleinere Verbraucher mit Energie zu versorgen. Dafür müssen allerdings alle Komponenten einzeln verdrahtet werden – ein immenser Arbeitsaufwand. „Auch wenn die Verdrahtung mit Kammbrücken vereinfacht wird, die mehrere Komponenten parallel verdrahten, ist der Arbeitsaufwand immer noch sehr hoch“, erzählt Sven Rottgardt. Er ist tätig als Projektleiter bei der FEST GmbH. Für den Lösungsanbieter aus Goslar, der industriellen Anlagenbau plant und entwickelt, sind auch separate Sammelschienensysteme möglich, um die Nebenverbraucher zu versorgen. Doch dafür ist der Arbeitsaufwand immer noch groß, weil zusätzliche Halter und Abdeckungen installiert werden müssen.
50 PROZENT WENIGER ARBEITSZEIT
Es geht aber auch anders. Das zeigt ein aktuelles Projekt, bei dem die FEST GmbH den Aufbau von Nebenantrieben in einer Schaltanlage für die Metallverarbeitung von Rundmaterial anders als bislang umgesetzt hat. Neben der Energieversorgung der Hauptantriebe, die das Rundmaterial fräsen und richten, werden auch die Antriebe versorgt, welche die tonnenschweren Metallteile innerhalb der Anlage bewegen. Insgesamt wurden 20 Felder mit einem Gesamtbemessungsstrom von 4.000 Ampere installiert. In dieser Anlage gibt es aber auch einige Nebenverbraucher, die separat mit Energie versorgt werden müssen.
Dafür haben sich Projektleiter Rottgardt und sein Team erstmals für den Einsatz des Rittal Stromverteilungssystems RiLine Compact entschieden, das gleich mehrere Vorteile bietet: „Die Installation ist sehr einfach und es sind deutlich weniger Teile notwendig. Besonders wichtig ist aber, dass wir rund die Hälfte der Arbeitszeit einsparen.“ Die vielen Arbeitsschritte, die bei der herkömmlichen Installation die Regel sind, entfallen.
SCHNELL UND OHNE WERKZEUG
Das kompakte Sammelschienensystem eignet sich daher ideal, um kleine Verbraucher mit Energie zu versorgen. Basis des Systems ist ein Board mit integrierten Leiterbahnen und einem durchgängigen Kontaktraster. Dieses wird einfach auf einer DINTragschiene im Schaltschrank eingerastet und somit befestigt – Werkzeuge sind dazu nicht notwendig. Ebenfalls werkzeuglos erfolgt das Aufstecken der Komponenten auf das rundum berührungsgeschützte Board. Dabei werden die Komponenten gleichzeitig elektrisch kontaktiert. Auf diese Weise entstehen kleinere Energieverteilungen mit einem maximalen Bemessungsstrom von bis zu 125 Ampere.
Die schnelle und werkzeuglose Installation ist der Hauptvorteil von RiLine Compact: „Für kleine Verteilungen ist das System einfach die optimale Lösung – am Ende sind wir damit sogar noch günstiger“, betont Rottgardt und nennt noch einen weiteren Vorteil: „Es kommt bei der Inbetriebnahme immer wieder vor, dass noch ein zusätzlicher Verbraucher angeschlossen werden muss. Mit RiLine Compact haben wir eine Platzreserve, sodass wir diesen schnell und unkompliziert in die bestehende Anlage integrieren können.“
EINSPARUNGEN GEBEN DEN AUSSCHLAG
Neue Produkte werden bei der FEST GmbH immer kritisch unter die Lupe genommen. Wenn aber ein System so überzeugt wie die RiLine Compact, mit der 50 Prozent der Arbeitszeit eingespart werden, fällt die Entscheidung umso leichter. „Neue Systeme wie RiLine Compact, die durch ihre Vorteile in der Praxis überzeugen, setzen wir bevorzugt in zukünftigen Kundenprojekten ein“, sagt Holger Lichtenfeld, Leiter Konstruktion und Fertigung bei der FEST GmbH. „Letztlich muss aber immer das Preis-Leistungs- Verhältnis stimmen“, betont er und ergänzt: „Bei der RiLine Compact ist das ganz klar der Fall.“