Das Magazin der Friedhelm Loh Group

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PLM und Engineering-to-Order

Booster für SAP-Prozesse

Werden Datenflüsse von Beginn an mit einer SAP PLM-Lösung digital gesteuert, kommen Tempo und Flexibilität in Unternehmensprozesse. Erfolgreich umgesetzt wurde der „Prozess-Booster“ bei Schenck Process. Gemeinsam mit Cideon und BDF hat der Weltmarktführer für integrierte Mess- und Prozesstechnik seine Auftragsabwicklung vereinheitlicht und auf ein neues Level gehoben.


Text Birgit Hagelschuer ––– Fotografie

G leich an zwei Standorten, in Großbritannien und der Tschechischen Republik, haben sich Cideon und BDF – ein Team aus Digitalisierungsexperten – gemeinsam der digitalen Entwicklung von Schenck Process gewidmet. Für den Marktführer von Materialtransportlösungen und -kontrollen wurden zeitgleich eingeführt: SAP S/4-HANA, das SAP Engineering Control Center (SAP ECTR) sowie die SAP Product and Process Governance (SAP PPG). Martin Schütz, Director Engineering EMEA und Project Leader Engineering bei Schenck Process, erklärt das Vorgehen bei der Einführung: „Nach der Analyse einiger Optionen haben wir uns aufgrund der guten Erfahrungen mit SAP PLM (CAD-Desktop) sowie den Möglichkeiten, die PPG und ECTR boten, für diese Lösungen entschieden.“

KONTROLLIERT UND KOLLABORATIV

Mit der neuen SAP PLM-Lösung als „Prozess-Booster“ ist das Unternehmen jetzt in der Lage, alle Datenflüsse und Prozesse von Beginn an digital zu steuern und damit Abläufe wesentlich effektiver zu kontrollieren. Im Geschäftsalltag bedeutet das eine kollaborative Verwendung von Konstruktions-, Produktions- und Maschinendaten. Zudem wurde ein „Engineer-to-Order“-Prozess (ETO) in einer S/4-Greenfield-Umgebung unter Einsatz des SAP PPG implementiert – eine völlig neue Lösung für den Anlagenbau.

  • SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM ERFOLG

    

    1. Vorgehensweise

    Anforderungen mit neuer IT-Lösung auf Machbarkeit prüfen. Die Umsetzung der PoCs erfolgt mit Best-Practice-Methoden. Zeitgleiche Implementierung von SAP S/4-HANA System, SAP Engineering Control Center (SAP ECTR) und SAP Product and Process Governance (SAP PPG).

    

    2. Herausforderungen

    Reduzierung von administrativem Aufwand und Fehlerquoten bei der Datenhaltung. Agile Umsetzung des „Single Source of Truth“-Ansatzes mit einer ganzheitlichen, cloudbasierten Softwarelösung für mehr Vernetzung und Automation der Supply Chain und Customer Journey.

    

    3. CIDEON-Leistung

    Prozessberatung und Konzeption, Implementierung, Konfiguration und Datenmigration. Administrator-, End-User- und Micro-Trainings sowie Solutions-Support.

    

    4. CIDEON-Lösung

    SAP ECTR Integration zu Inventor, SolidWorks und AutoCAD, weitere Cideon-Tools, wie etwa die Conversion Engine, die Enhancement Suite sowie das PDM und die Installation des SAP Visual Enterprise Generators.

    

    5. Ergebnis

    Konsistente Daten, Private-Cloud-basierte Systeme und Zusammenarbeit, von Planung und Konstruktion über Qualitätssicherung bis zu Fertigung und Auslieferung = mehr Effizienz, Produktivität und Kostenersparnis.

     

DAS ZIEL FEST IM BLICK

Solch eine hochwertige und prozessorientierte Gesamtlösung stand bei Schenck von Anfang an im Fokus, wie Martin Schütz erklärt: „Wir wollten einen effizienten PLM- und einen wirksamen Engineering-to-Order-Prozess in der Cloud etablieren.“ Als wesentlich für den Erfolg eines solchen Projekts wurde bei Schenck eine möglichst offene Zusammenarbeit empfunden: „Teamwork und ein regelmäßiger Austausch innerhalb der Teilprojekte, eine hohe Transparenz bei der Umsetzung des Projektvorhabens sowie Kostentransparenz und Offenheit für Änderungswünsche – das waren die Eckpfeiler.“

 

DIE MEHRWERTE

AUF SOLIDER BASIS

Cideon und BDF wurden als geeignete Kandidaten identifiziert, dann wurden zwei Teilprojekte definiert – gegliedert in „SAP PLM/PDM“ sowie „Global Engineering“. Das Ergebnis: SAP S/4-HANA dient als skalierbares, modernes Cloud-ERPSystem und stellt die solide Basis zur Ablösung der vorhandenen IT-Altsysteme bei Schenck Process dar.

Auch das SAP Engineering Control Center (SAP ECTR) und die SAP Product and Process Governance (SAP PPG) wurden auf dem Weg zum Projekterfolg unverzichtbar. Um Planungsfehler zu vermeiden, kam die BDF-Cideon-Modellfabrik zum Einsatz – ein exemplarisches System, um die definierten Prozesse agil zu überprüfen. Die dort simulierten Prozessergebnisse wurden im Entwicklungsteam von SPG schrittweise adaptiert sowie mit den Projektteams in mehreren Wellen zeitnah umgesetzt.

DIE SCHENCK PROCESS GRUPPE (SPG)

Über 1.100 Beschäftigte, mehr als 300 Patente und Standorte in Europa, Asien und dem Mittleren Osten: Die Gruppe mit Sitz in Darmstadt ist ein weltweit führender Anbieter für nachhaltige Produkte, integrierte Lösungen und Dienstleistungen für Chemie und Hochleistungswerkstoffe, Infrastruktur oder Energie – mit Lösungen für industrielles Wiegen, Dosieren, Fördern, Zerkleinern, Klassifizieren und Mischen inklusive digitaler Anwendungen.

DIE FERTIGUNG VON MORGEN

Mit dem Projekt kann sich Schenck Process künftig noch besser auf individuelle Kundenbedürfnisse in Netzwerken einstellen. Als Nächstes sollen weitere Standorte digital integriert und vernetzt werden. Im Anschluss steht die Implementierung der Softwarelösung Cideon Conify auf der Agenda, um für eine effiziente Verbindung der Daten und eine automatisierte PDM-konforme Ausgabe konfigurierter CAD-Daten zu sorgen. Auch ein Configure-to-Order (CTO)-Prozess, also eine Konstruktionsmethode, bei der ein Produkt durch die Auswahl an vorgegebenen Optionen nach Wunsch konfiguriert wird, steht auf der Wunschliste.

Martin Schütz ist sich bereits jetzt sicher: „Integrierte Systemlösungen überzeugen gegenüber Mehr-Systemlandschaften. Mit ihren Datenmodellen ermöglichen sie es, dass man mit einer konsistenten Datenbasis technologisch durchgängig und zu jeder Zeit vom Engineering agil und direkt in die Logistik hineinwirken kann.“

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