Herr Görner, Rittal ist seit Jahrzehnten in der Stromverteilung tätig und etabliert. Was ist das Neue an der neuen Business Unit? Und ändert sich etwas für unsere Kunden?
Bislang waren unsere Produkte RiLine und Ri4Power für die Stromverteilung nur ein kleiner Teil der Business Unit Industrie. Nun haben wir in der neuen Geschäftseinheit „Energy & Power Solutions“ diese seit vielen Jahren bekannten Lösungen mit anwendungsorientierten Modulbausteinen kombiniert: also mit Lösungen für Erneuerbare Energien, konventionelle Kraftwerke, Stromübertragung und -verteilung, Batteriespeicher, Ladeinfrastruktur sowie Wasserstoff-Anwendungen. Unsere Kunden können im Dialog mit uns ihre eigenen Lösungen jetzt noch schneller optimieren und an den Markt bringen.
Worin besteht die Kernkompetenz Ihres Geschäftsbereichs und wie trägt sie konkret zum Umbau der Energiesysteme bei?
Wir bündeln unsere Produkt-Know-how mit unserer Applikationserfahrung und können so Systemlösungen über alle Sektoren der Energiebranche anbieten: von der Stromerzeugung mit konventionellen Kraftwerken und Erneuerbaren Energien über die Stromübertragung und -verteilung bis hin zur modernen Strominfrastruktur. Dabei stehen modulare Lösungen für Energiespeichersysteme genauso im Fokus wie die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität oder die öko-effiziente Stromversorgung von Rechenzentren. Rittal unterstützt damit aktiv die Kunden im Anlagenbau bei der Umsetzung von zeit- und kostensparenden Maßnahmen über die gesamte Wertschöpfungskette vom Engineering über den teilautomatisierten Anlagenbau bis hin zum Service. Damit gestalten wir die Transformation der Energieversorgung aktiv mit.
Wo genau liegen in den nächsten Monaten die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?
Wir werden in den kommenden Monaten das dedizierte Team für die Lösungsberatung und Abwicklung von vorgefertigten Lösungen in den verschiedenen Bereichen ausbauen und unser Produktportfolio in den nächsten Jahren erweitern. Dieser Aufbau beschränkt sich dabei nicht nur auf Deutschland, sondern wird global erfolgen, denn die Energiewende ist schon längst kein deutsches Thema mehr.
Welche Erfahrungen bringen Sie aus Ihren vorherigen Tätigkeiten mit ein?
Die letzten 15 Jahre war ich im Bereich Energietechniksysteme sowohl in Deutschland als auch global tätig und bin in einem kleinen Elektrotechnik-Familienunternehmen aufgewachsen. Dabei konnte ich mir ein umfassendes Bild von der Transformation der Energieversorgung machen – angefangen von der Hochspannungs-Gleichstrom- Übertragung über große Umspannwerke bis hin zu kleinen leistungsfähigen Halbleitern für die Stromverteilung. Mit diesem Wissen möchte ich unsere Kunden auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft unterstützen.