Elektronische Systeme sind aus der gesamten Industrie heute nicht mehr wegzudenken. Damit sie stets reibungslos funktionieren, gibt es Unternehmen wie kolb. Mit ihren Maschinen und Reinigern bildet die Firma sämtliche Bereiche rund um die Reinigung elektronischer Bauteile ab – mit hohem Anspruch an die Nachhaltigkeit und die Einbindung innovativer Technologien.

VOM PAPIER ZUM DIGITALEN

Die erfolgreiche Zusammenarbeit von kolb und Cideon reicht bis 2011 zurück. Christian van der Stein, Leiter Produktmanagement bei kolb, erinnert sich: „Damals beschlossen wir, nur noch in 3D zu konstruieren. Seitdem stehe ich mit Cideon regelmäßig in Kontakt, wenn wir etwas benötigen.” So war es auch, als von Kundenseite im vergangenen Jahr die Nachfrage nach einem digitalen Ersatzteilkatalog bei kolb einging.

Bis dahin hatte das Unternehmen seinen Produkten ausgedruckte Listen der jeweiligen Ersatzteile beigelegt. Aber, so Christian van der Stein: „Natürlich haben wir beobachtet, was am Markt passiert. Da gab es zum Beispiel eine VR-Brille, mit der man in eine Maschine reinschauen und erkennen kann, welche Ersatzteile es gibt – super für eine Messe, aber im Alltag nicht praktikabel.“ Stattdessen sollte es um einen pragmatischen Ansatz gehen, bei dem auch Aufwand und Kosten im Rahmen bleiben konnten.

Zur selben Zeit keimte bei Cideon die Idee auf, einen digitalen Ersatzteilkatalog als standardisiertes Produkt für Unternehmen anzubieten.

Daraufhin wurde 2022 ein Workshop veranstaltet, an dem vier ausgewählte Cideon Kunden teilnahmen, darunter auch kolb. Zwar stellte sich im Workshop heraus, dass die Anforderungen der Kunden sehr unterschiedlich waren. Dennoch stand für Cideon Solution Manager Sebastian Cordes nach dem Workshop fest: „Da ist ein Markt!” So fiel der Startschuss für das Produkt Cideon Sparify.

PROOF OF CONCEPT ZUR MESSE

„Als die Entwicklung von Cideon Sparify Mitte 2023 voranschritt, haben wir alle Kunden aus dem Workshop erneut angesprochen. kolb hatte gleich die Idee, mit Sparify ein Service-Portal aufzubauen”, erinnert sich Sebastian Cordes. Christian van der Stein ergänzt: „Unsere Erwartung war, dass wir für die Fertigung entstandene 3D-Modelle aufbereiten, damit Kunden auf einen Blick sehen, was sie als Ersatzteil bestellen können.”

Das Ziel bei kolb war nun, bis zur „Productronica“, der wichtigsten internationalen Messe für die Elektronikfertigungsindustrie, im Herbst 2023 einen Proof of Concept mit Cideon Sparify aufzusetzen. Die dort präsentierte Lösung war schon fast so konfiguriert, wie sie heute im Einsatz ist. Christian van der Stein berichtet: „Die Kunden fanden das Konzept sehr gut. Viele sagten, dass sie endlich nicht mehr nach Bildern suchen und diese markieren müssen, um Ersatzteile auszuwählen. Jetzt klickt man das gewünschte Teil einfach an und legt es in den Warenkorb.”

SCHRITTWEISE ZUR LÖSUNG

Von Haus aus wird Cideon Sparify als „Basic Solution“ implementiert – die 3D-CAD-Modelle stammen aus Autodesk Inventor, die Metadaten zu den Ersatzteilen aus Autodesk Vault. Obwohl auch kolb Autodesk Vault nutzt, werden die Metadaten der Ersatzteile hier direkt aus dem ERP-System gezogen. Sebastian Cordes: „Dafür haben wir ein Tool geschrieben, das die Metadaten extrahiert und in die richtige Form bringt. Sie können dann einfach in Cideon Sparify hochgeladen werden.”

Zudem war es kolb wichtig, verfügbare Ersatzteile, die nicht in der CAD-Baugruppe sichtbar sind, anwählbar zu machen. Nun können Cross-Selling-Artikel schon im ERP-System verknüpft und im Rahmen der Bestellung ausgewählt werden. Weiterhin galt es, einen Sammel-Upload für alle Maschinen in Cideon Sparify zu ermöglichen – in der Standardlösung war nur ein Upload pro Maschine angedacht. So kann der Ersatzteilkatalog auch bei größeren Änderungen mit wenigen Klicks aktualisiert werden.

KOMMUNIKATION VEREINFACHT

Im April 2024 ging die Lösung online. Denise Knorr, Konstrukteurin bei kolb, ist von der Handhabung begeistert: „Die Nutzung ist einfach, der Upload schnell und problemlos. Man lädt das Modell hoch, hinterlegt die Daten und kann sogar im Nachgang noch Dinge ändern. Auch die Darstellung der Ersatzteile ist schön übersichtlich.”

Der Ersatzteilshop ist bei kolb per iFrame auf der Website eingebunden und wird bereits bei Auslieferung der Produkte mitgedacht: „Wir stellen unseren Kunden QR-Codes zur Verfügung, über die sie online auf Ersatzteile zugreifen und das Handbuch zur jeweiligen Maschine aufrufen können”, erklärt Denise Knorr.

Für Cideon war die Arbeit mit kolb hilfreich, um in Zukunft weiteren Kunden mehr Funktionen und bessere Usability bieten zu können. Und bei kolb bleibt man von Cideon überzeugt, wie Christian van der Stein betont: „Wir haben hier zusammen den pragmatischsten Ansatz gefunden.“ Denise Knorr ergänzt: „Es waren stets kurze Dienstwege. Die enge Zusammenarbeit war sehr praktisch geprägt. Wir kamen immer auf einen gemeinsamen Nenner.” Man könnte auch sagen: auf eine saubere Lösung.