Text Daniel Giebel ––– Fotografie
Das Institut residiert in einem Anwesen auf den grünen Hügeln über der katalonischen Metropole. Seit 1982 werden im ICGC Informationen – über Erdbeben oder Lawinen, aus dem Geländemanagement oder von alten Land- und Wanderkarten – gesammelt, ausgewertet und für verschiedenste Zwecke zur Verfügung gestellt. Dabei hat sich das Institut längst vom Papier verabschiedet und setzt komplett auf digitale Daten. Um diese effizient und ausfallsicher speichern und bearbeiten zu können, galt es, ein neues Rechenzentrum zu schaffen – und das möglichst ohne An- oder Neubau. Durch das Projekt sollten die Sicherheit und Integrität der Daten sowie ökologische Nachhaltigkeit im Betrieb gewährleistet sein.
In einer öffentlichen Ausschreibung konnte sich der spanische Rittal-Partner Abast mit seiner Lösung durch- und das Projekt wie geplant in einem Zeitraum von nur sechs Monaten umsetzen. Eine der größten Herausforderungen für die Spezialisten: das neue Rechenzentrum neben dem alten entstehen zu lassen, bei laufendem Betrieb und auf engstem Raum, in einem denkmalgeschützten Gebäude.
SICHER, NACHHALTIG, MODULAR
Das dabei entstandene Datenzentrum ist ein von Abast komplett neu entworfener und gebauter, 78 m² großer „Raum im Raum“, der auf den Kategorien Nachhaltigkeit, Sicherheit, Energieeffizienz und Beobachtbarkeit beruht. Es ist ein hochmodernes Rechenzentrum im TIER-3-Design mit insgesamt 22 Racks, das eine Verfügbarkeit von mehr als 99,98 % bietet. Die vollständig modulare Bauweise der Anlage trägt dazu bei, den gesamten Bereich vor Feuer, Wasser, Gasen, Staub und auch Vandalismus zu schützen. Neben einem Brandmeldesystem verfügt das Datenzentrum über eine eigene IP-Zugangskontrolle, die garantiert, dass nur autorisiertes Personal Zutritt hat.
Um Ausfallsicherheit in der Stromversorgung zu gewährleisten, wurden zwei 100-kW-Akkus installiert. Darüber hinaus lässt sich auch ein zweiter, zusätzlicher Stromgenerator installieren. Das Kühlsystem besteht aus energieeffizienten Liquid Colling Packages (LCP), die zwischen den Racks installiert sind und jeweils nur so viel Energie verbrauchen, wie zur Aufrechterhaltung eines angemessenen Temperaturniveaus erforderlich ist. Durch die Inselstruktur mit einer Kaltgangeinhausung lässt sich die Effizienz erheblich verbessern und der Kühlraum minimieren – nach ersten Schätzungen kann dadurch eine Energieeinsparung von etwa 140 Megabyte pro Stunde pro Jahr erzielt werden.