Text Birgit Hagelschuer, Hans Robert Koch ––– Fotografie
EINE PLATTFORM FÜR ALLE
Weiterer Vorteil einer solchen Konstruktionsweise: Alle Projektbeteiligten haben stets denselben Datenstand. Seien es die Betreiber, die per Viewing-Funktion den aktuellen Stand des Planungsprozesses einsehen möchten, die Zulieferer, die Informationen benötigen, oder die Entwickler, die an verschiedenen Standorten arbeiten. Die Planung wird effizienter, Prozesse werden transparenter und Fehler aufgrund unterschiedlicher Datenstände vermieden.
JEDE SPANNUNGSEBENE IST MÖGLICH
Im Maschinenbau wird die Eplan Plattform fast ausschließlich für die Planung und Ausführung von Elektroanlagen im Niederspannungsbereich benötigt. „Aber mit der Software können auch komplette Umspannwerke einschließlich der Mittel- und Hochspannungsebene geplant werden“, erläutert Gerrit Helms. „Namhafte Schaltschrankplaner nutzen diese Funktion seit vielen Jahren umfassend“, so der Eplan Experte. Bei der Datendurchgängigkeit im Planungs- und Produktionsprozess gibt es durch die Verbindung zu Rittal eine weitere Besonderheit – die enge Verbindung der Software zu Hardware-Komponenten, darunter Schaltschränke, Stromverteilung und Klimatisierungsanlagen.
STANDARD-INDUSTRIEPROJEKT
„TRAFOSTATION“
Gemeinsam mit Kunden hat Eplan eine Trafostation mit Mittel- und Niederspannungssystem entwickelt, die als Projekt in der Eplan Cloud zur Verfügung steht. Anhand dieses Standard-Industrieprojekts lassen sich Verteilerstationen, Einspeisestationen und gemischte Anlagen planen, ebenso Speichersysteme für erneuerbare Energien – inklusive branchentypischer Betriebsmittelliste. Es muss nur noch bei Bedarf individualisiert werden. So entsteht schon im Engineering mehr Tempo durch Standardisierung.
Der Datensatz enthält auch alle Informationen für modulare Rittal Systemtechnik und zur Bearbeitung mit Maschinen von Rittal Automation Systems im weiteren Prozess. Das Ergebnis: erheblich weniger Zeit und Kosten, normgerechte Ausführung sowie ein Digitaler Zwilling für den Betrieb. „Dieses Standardisierungsprinzip bauen wir mit Eplan und Rittal als Tempomacher für immer weitere Anwendungen aus“, erläutert Raphael Görner, Geschäftsbereichsleiter Business Unit Energy & Power Solutions bei Rittal.
VON DER INDUSTRIE LERNEN
Eine solche Plattform ermöglicht ein Ökosystem der Energiebranche, das sowohl Hersteller von Netzkomponenten als auch Schaltschrankbauer, Systemintegratoren, Planer und Netzbetreiber gleichermaßen nutzen können. Dazu Raphael Görner: „Eine deutlich größere Anzahl von standardisierten Systemen mit hoher Variantenanzahl effizient zu planen und zu fertigen – so wie es die Industrie schon seit langem macht –, das kommt immer mehr auch auf die Energiewirtschaft zu. Daher ist es an der Zeit, von der standardisierten und automatisierten Arbeitsweise innovativer Unternehmen aus der Industrie zu lernen.“