WERKZEUGLOSES HANDLING
Schon die vorige Generation Filterlüfter war darauf ausgelegt, Montage und Wartung ohne Werkzeug durchzuführen. Nun wurden die mechanischen Komponenten für das werkzeuglose Handling komplett überarbeitet. Das Ergebnis: Die Rasthaken bei der Montage schnappen zuverlässig ein, und der Öffnungsmechanismus für den Filtertausch ist noch komfortabler. Bewährte Features wie die einfache Änderung der Luftförderrichtung oder die flexible Positionierung des Elektroanschlusses wurden beibehalten. Neben der Mechanik stand eine Anpassung an das Rittal Design im Fokus: Die Lamellen am Gitter der neuen Lüfter laufen vertikal – selbstverständlich unter Beibehaltung der Schutzart.
DREHZAHLREGELUNG UND LÜFTERÜBERWACHUNG
Rittal Filterlüfter sind in fünf Baugrößen und acht Leistungsklassen von 20 m³/h bis 1.160 m³/h Luftleistung verfügbar. Die AC/DC-Modelle sind einfach gehalten, die EMV-Varianten erfüllen besondere Anforderungen an die elektromagnetische Schirmdämpfung von Gehäusen. 2012 wurden EC-Filterlüfter am Markt eingeführt, deren bürstenlose Gleichstrommotoren den höchsten Wirkungsgrad bei Ventilatoren haben. Das zusätzliche Plus: Dank EC-Technologie sind Drehzahlregelung und Lüfterüberwachung über eine analoge Schnittstelle möglich. Damit wird die Temperaturregelung an den tatsächlichen Bedarf angepasst – eine smarte Funktion, die Energie spart und die Lebensdauer erhöht (siehe Kasten: Green Facts). Die neue Generation knüpft daran an und bietet weitere Vorteile. Dazu zählen ein Weitbereichseingang (100–240 V) sowie eine ModBus-Schnittstelle, über die Monitoring, Steuerung und Alarmfunktion verfügbar sind.
AKTIVE NOTKÜHLFUNKTION
Jeder EC-Filterlüfter, der über das Rittal IoT Interface erfasst ist, bietet neben Informationen zu Status, Auslastung, Betriebsstunden oder Energieverbrauch weitere Funktionen. So lassen sich in einer Schaltschrankreihe mit mehreren Filterlüftern Temperatursensoren an den kritischsten Stellen anbringen und über das Rittal IoT Interface dem jeweiligen Filterlüfter zuordnen. Bei einem ungeplanten Temperaturanstieg über den Alarm-Schwellwert hinaus wird der Anlagenbetreiber informiert und die Notkühlfunktion des Filterlüfters aktiviert. Die Lüfterdrehzahl fährt auf das Maximum, was je nach Modell eine um 16 bis 40 Prozent höhere Luftleistung bedeutet. Somit lässt sich die Überhitzung der Komponenten hinauszögern, wertvolle Zeit ist gewonnen. Fällt die Temperatur unter den Schwellwert, geht der Lüfter zurück in den Normalmodus.
AUTOMATISCHE FILTERREINIGUNG
Neben den Sicherheits-Features zielen zwei andere Highlights der EC-Filter auf Langlebigkeit: Bei der automatischen Filterreinigung erfolgt mehrmals täglich ein leichtes Ausblasen des Filters, um feine Staubpartikel zu entfernen und die Filterstandzeit zu verlängern. Zudem können Betreiber passend zum jeweiligen Umfeld eine virtuelle Betriebsdauer eingeben. Analog zur Tankanzeige im Auto zeigt das System abhängig von Laufzeit und Drehzahl an, wann der nächste Filterwechsel nötig ist. Die Folge ist eine Wartung on demand und nicht im Standardturnus, was Kosten und Aufwand reduziert.
LÄNGERE STANDZEIT MIT FALTENFILTER
Möglichst viel Luft durchlassen, möglichst viele Partikel draußen halten – das ist der Spagat, den Filtermaterialien leisten müssen. Mit seinen neuen Faltenfiltern hat Rittal für diese Herausforderung eine Lösung gefunden, die hinsichtlich Luftleistung neue Maßstäbe setzt. Durch Faltung ergibt sich eine sechsmal größere Oberfläche, die um durchschnittlich 40 Prozent luftdurchlässiger ist als ein Vliesfilter, sodass für einige Anwendungen sogar ein kleinerer Lüfter ausreicht. Durch eine um mehr als 50 Prozent höhere Abscheideleistung fallen Komponenten seltener aus, da auch kleinste Partikel aufgehalten werden. Die Faltenfilter haben eine zwei- bis dreimal längere Standzeit und weniger Wartungsbedarf, da sie durch die größere Oberfläche und die Auswahl des Filtermaterials eine größere Staubspeicherkapazität besitzen.