Das Magazin der Friedhelm Loh Group

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Automuseum
Miteinander

Das rollende Klassenzimmer

130.000 Menschen sind seit der Eröffnung gekommen, um „das spektakulärste Automuseum Europas“ (Stern) zu erleben. Einige sogar zum Studieren und Lernen – denn das Museum ist auch Hochschulstandort und Wissens-Hub. Als einer von Deutschlands führenden Designexperten ist Prof. Wolfgang Henseler hier für das Konzept „Museum als Bildungsstätte“ verantwortlich.

Text Sarah Benscheidt ––– Fotografie

DAS MUSEUM ALS LERNORT

Wie lässt sich Technik-Knowhow fördern?

Herr Professor Henseler, was haben Autos mit Ausbildung zu tun?

Die Vision des Inhabers Professor Friedhelm Loh war es von Anfang an, junge Menschen mit Automobilen für Technik zu begeistern. Aus dieser Motivation ist das Museum auch Bildungsstätte – und zwar nicht nur als Hochschulcampus in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU).Wir bauen unser Bildungsangebot auch für Schulen aus. Im letzten Jahr gab es erste Pilotprojekte.

Wie lassen sich Kinder und Jugendliche durch Autodesign für Technik oder technische Berufe begeistern?

Nehmen wir das Pilotprojekt mit der Holderbergschule in Eschenburg als Beispiel: Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie Seifenkisten bauen, ein Auto perspektivisch zeichnen oder mit Kupferdraht und Lötzinn ein Modell herstellen. Abgesehen davon, dass wir beim abschließenden Seifenkisten-Rennen richtig Spaß hatten (lacht), waren die Schüler mit viel Eifer und Kreativität dabei. Für viele war sicher auch das Umfeld des Museums eine willkommene Abwechslung zum Unterrichtsraum.

Wird die Kooperation mit Schulen weiter ausgebaut?

Kinder mit Spaß und Kreativität an Technik und Design heranzuführen und das mit pädagogischem Mehrwert verbinden zu können – das ist unser großes Ziel. Unsere schulischen Museumsaktivitäten haben mittlerweile Aufnahme in den Hessischen Bildungsserver gefunden: Schulen können sich auf der Plattform über Programminhalte informieren und direkt mit dem Museum in Kontakt treten.

Wie läuft es beim Hochschulzweig?

Schon seit über einem Jahr bieten wir jetzt Kurse wie den „Certified Expert for Car Design“ an. Der gibt den Studierenden Einblicke ins Automobildesign, die sie normalerweise nur als Vorstand eines Automobilkonzerns erhalten würden.

Sie selbst unterrichten diesen Kurs. Wie genau gehen Sie dabei vor?

Um zu verstehen, wie der Designprozess eines Fahrzeugs abläuft oder wohin sich das Thema in Zukunft entwickeln wird, braucht es Wissen, das durch praktische Arbeit vertieft wird. Die Studierenden haben deshalb die einzigartige Chance, an ausgewählten Fahrzeugen der Loh-Kollektion zu forschen.

Der Bereich Design ist aber nur eine Säule des Bildungskonzepts, oder?

Richtig. Die Möglichkeiten und Synergien für die Forschung sind riesig. Studierende lernen bei uns etwa die Fahrzeugbegutachtung nach wissenschaftlichen Standards. Für einen Masterstudiengang im Bereich der Ingenieurswissenschaften sind die Modulvorbereitungen abgeschlossen. Eine Professur in Fahrzeughistorie steht ebenfalls an. Und: Neben den Kursen für Schüler und Studierende beabsichtigen wir, auch Seminare und Info-Tage zu diesen Themen für interessierte Erwachsene oder Senioren anzubieten.

  • NEUE SONDERAUSSTELLUNG ZUR GRAND-PRIX-GESCHICHTE

    NEUE SONDERAUSSTELLUNG ZUR GRAND-PRIX-GESCHICHTE

    In dieser Form weltweit einzigartig: „Grand Prix – Ikonen der Königsklasse“ spannt den Bogen von den Pioniertagen des Motorsports bis in die Formel-1-Gegenwart, mit Vorkriegs-Rennwagen, Technologie- Innovatoren der frühen Jahre, Monoposti der Silberpfeil-Ära oder den Boliden unserer Tage. Unter den Exponaten sind GP-Rennwagen von Legenden wie Rudolf Caracciola, Juan Manuel Fangio, James Hunt, Niki Lauda, Ayrton Senna, Mika Häkkinen, Michael Schumacher und Lewis Hamilton. Zu erleben ab 12. April 2025.

     

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