Das Magazin der Friedhelm Loh Group

Das Magazin der Friedhelm Loh Group

Geflüchtete in der Friedhelm Loh Group
Miteinander – Engagement

Vom Neuanfang bei der Friedhelm Loh Group

Text Michael Siedenhans und Hannah Weber ––– Fotografie

Schwere Sprache

„Hier ist Deutschland“, sagte man zu Eyobel G. und Khaibar F., als sie ankamen. Sie verstanden die Wörter nicht – noch nicht.

Eyobel G. (unten links) ist 24 Jahre alt, als er 2013 das Bürgerkriegsland Eritrea verlässt und nach Deutschland kommt, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. In seiner Heimat wird Tigrinya gesprochen, eine seltene Sprache. Deutsche Wörterbücher für Tigrinya gibt’s nicht. Aber seine Kollegen und Ausbilder halfen ihm, Deutsch zu lernen. Zusätzlich besuchte er einen Sprachkurs bei der VHS Wetzlar. Auch Khaibar F. (rechts) fand die neue Sprache anfangs schwer – vor allem die Grammatik und die vielen Fachwörter: „Wenn ich einen technischen Begriff nicht verstanden habe, dann habe ich meine Kollegen gefragt. Die haben ihn mir erklärt."

 


Neuen Beruf erlernt

Im Jahr 2015 flohen die Brüder Hussein und Yousef A. aus Syrien – ihre Heimatstadt lag in Schutt und Asche. Zurück blieben Eltern, Schwester, Bruder und die Schneiderwerkstatt von Hussein.

Irgendwann hielten es Hussein (unten links) und sein 15 Jahre jüngerer Bruder Yousef in ihrer Heimat nicht mehr aus. Sie machten sich in Richtung Türkei auf und setzten von dort mit dem Boot nach Griechenland über. Dann ging es zu Fuß, per Bus oder Bahn nach Deutschland. Hier leben sie in Frieden und Freiheit und haben als Maschinen- und Anlagenführer einen festen Beruf. Für Hussein ist es sein zweiter – er war Herrenschneider und nähte Maßanzüge. Sein Bruder Yousef hat in Syrien das Schweißen gelernt – eine komplette Berufsausbildung hat er aber erst in Deutschland erhalten.

 


Täglich Neues lernen

Er floh 2015 vor dem Krieg aus Afghanistan und landete im Lahn-Dill-Kreis, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen.

Als Mohibullah seine Familie und seine Heimat Afghanistan verlässt, steht von Anfang an fest: Eine Rückkehr ist ausgeschlossen. Er wird für seine neue Zukunft kämpfen müssen. Und das tut er seit seiner Ankunft in Deutschland. Anfangs spricht er kein Wort Deutsch. Um die Sprache zu lernen, ackert und büffelt er. Schiebt Nachtschicht auf Nachtschicht, um tagsüber Deutschkurse zu besuchen, die er selbst bezahlt. Sein enormer Einsatz wird belohnt: Er ist heute als Mehrmaschinenführer bei LKH unbefristet angestellt. Das Beste daran ist: „Ich lerne hier jeden Tag dazu, vor allem von den Menschen, die mir als Kollegen und Freunde zur Seite stehen.“

 

Weitere Themen aus unserem Magazin

— Engagement
Wie sich die Debora Foundation in Indien engagiert

Lichtblicke in der Not

— Engagement
Die Zukunft ist grün

Mitgestalten und verbessern

— Arbeitswelt
Neues Arbeiten: von der Natur lernen

Mit Partnern weltweit auf Erfolgskurs