Allein die Vorstellung an solch einen Stromausfall treibt Logistik-Verantwortlichen die Schweißperlen auf die Stirn. Ware kann nicht mehr eingelagert werden, und Kunden warten vergeblich auf die Pakete. Das übliche Versprechen des Online-Handels „Heute bestellt und morgen zugestellt“ wäre massiv in Gefahr. Die Ursache dafür ist in vielen Fällen trivial: Ein vergessenes Werkzeug oder eine Schraube reichen aus, um einen folgenschweren Störlichtbogen in einer Schaltanlage auszulösen. Je nach installiertem Störlichtbogenschutz kann die Anlage in Teilen zerstört oder zumindest stark beschädigt werden. Die Instandsetzung dauert im schlimmsten Fall mehrere Wochen. Ein Zeitraum, in dem das Logistikzentrum nur eingeschränkt im Notbetrieb arbeiten kann.
Doch was kann man tun, um solche Ausfälle zu vermeiden oder zumindest zeitlich zu beschränken? „Das ist die Frage, die viele Verantwortliche umtreibt“, weiß Jan Kretzschmar, der als Bereichsleiter Nieder-/Mittelspannung bei Elektro Vieweg die Energieversorgungen zweier Logistikzentren bei einem der größten Online- Versandhändler Deutschlands geplant hat. Der Energiebedarf dieser Logistikzentren ist sehr hoch: Jeweils vier Niederspannungshauptverteilungen (NSHV), die über zwei getrennte Mittelspannungstransformatoren versorgt werden, stellen die elektrische Energie in den beiden Zentren zur Verfügung. Der Bemessungsstrom aller Anlagen zusammen beträgt 17.000 A. Eine der wesentlichen Anforderungen bei der Planung der NSHV war ein aktiver Störlichtbogenschutz der Klasse C. Solche Anforderungen kommen auf Elektro Vieweg immer häufiger zu, wie Jan Kretzschmar berichtet: „Die Nachfrage nach Störlichtbogensicherheit steigt seit einigen Jahren stark an.“