Ob massive industriepolitische Subventionierung durch den „Inflation Reduction Act“ in den USA, systematisch erschwerte Zugänge in asiatische Märkte oder spezielle Vorschriften für die Produkteinführung in Großbritannien als Folge des Brexit – die Beispiele regulatorischer Maßnahmen sind vielfältig und überall zu finden. Weitreichende Folgen für die Industrie hat auch die Verschärfung der Klima- und Umweltschutzmaßnahmen durch die Europäische Union. Bisherige Regeln für Produkte kommen neu und mit deutlich strengerem Blick auf den Prüfstand.

KÄLTEMITTEL AUF DEM PRÜFSTAND

So wurde im vergangenen Jahr eine Überarbeitung der Vorgaben angestoßen, die die Verwendung bestimmter Stoffe in Kältemitteln regeln. Konkret geht es dabei um fluorierte Treibhausgase („F-Gase“) und sogenannte Ewigkeitschemikalien („PFAS“), die auch in Kühlgeräten und Rückkühlern zum Einsatz kommen. In beiden Fällen wird es in den kommenden Jahren zu Einschränkungen kommen. Im Fall der F-Gase-Regulierung mit verträglichen Übergangsfristen zwar, darauf hat man sich bereits geeinigt. Doch fest steht: Hersteller wie Rittal müssen sich Alternativen einfallen lassen.

KOMPLEXITÄT STEIGT

Insbesondere für Unternehmen, die Weltprodukte entwickeln und herstellen, steigt die Komplexität. Je mehr nationale und regionale Vorgaben für ein Unternehmen mit weltweitem Vertrieb und Service bestehen, desto aufwendiger und teurer sind die Prozesse dahinter. Hinzu kommt, dass es in den meisten Fällen nicht nur um das Produkt an sich geht. Kunden profitieren weltweit von Systemlösungen und Standardisierung – also von einem umfassenden Angebot, das gleichbleibend Funktionalität mit höchster Qualität verbindet. Doch immer neue Vorgaben in verschiedenen Märkten machen die Beherrschung des Alltagsgeschäfts immer komplizierter.

Und jetzt? „Die Änderung von Bedingungen ist immer auch eine Chance“, sagt Philipp Guth, CTO von RITTAL, und ergänzt: „Gerade der Mittelstand hat diese Einstellung verinnerlicht. Es gilt, im Sinne der Kunden zu handeln und Lösungen anzubieten.“ Lesen Sie mehr dazu im folgenden Interview.