Das Magazin der Friedhelm Loh Group

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POWER & ENGINEERING
Innovation

Schneller mit Standards

Auf dem Weg zur „All Electric Society“ muss die Infrastruktur massiv um- und ausgebaut werden. Eine Herkulesaufgabe. Ein Hebel für den schnellen Ausbau der Netze und Energiesysteme ist die Standardisierung und Automatisierung von Wertschöpfungsprozessen. Der Maschinenbau bietet dafür die Blaupause – und Eplan, Rittal sowie Rittal Automation Systems bieten die passenden Software- und Hardware-Lösungen.

Text Birgit Hagelschuer, Hans Robert Koch ––– Fotografie

Strom für die Zukunft

Wie lässt sich der Ausbau der Infrastruktur bewältigen?

Die Gesellschaft sowie die gesamte Energiewirtschaft befinden sich in einer Transformation – hin zur „All Electric Society“. Fossile Primärenergieträger wie Benzin, Diesel und Erdgas sollen durch elektrischen Strom abgelöst werden. Der Strombedarf wird dadurch enorm steigen, Stromnetze müssen wesentlich flexibler werden. Mit den bisher praktizierten Konstruktions- und Produktionsmethoden sind die notwendigen Zubau- und Umbauzahlen von Ortsnetzstationen und Umspannwerken jedoch nicht zu erreichen.

GEFRAGT: STANDARDISIERUNG UND INDUSTRIALISIERUNG

Wie lässt sich dieser Bedarf realisieren? Die Industrie und insbesondere der Maschinenbau machen es vor: Maschinen basieren in der Regel auf standardisierten Baureihen, die sich auftragsbezogen anpassen lassen. Die Standardisierung des Elektro-Engineerings beginnt hier schon in der Konstruktion bzw. in der Projektierung. Konstrukteure nutzen entweder ein Vorlageprojekt, das sie für jedes auftragsbezogene Projekt modifizieren. Oder – noch besser – sie arbeiten mit einem Schaltplan-Konfigurator wie Eplan eBuild, bei dem sie nur Funktionen, Kenndaten, Varianten und Optionen anklicken. Schaltpläne, Stücklisten und weitere Dokumente entstehen dann automatisiert.

„Aus diesem anspruchsvollen Aufgabenfeld des IT-gestützten und teilweise automatisierten Elektro-Engineerings ist Eplan nicht wegzudenken“, sagt Gerrit Helms, Vertical Market Management Energy von Eplan. „Besonders die damit verbundene Datendurchgängigkeit bietet Unternehmen neue Potenziale.“ Sowohl horizontal über die verschiedenen Stufen der Projektierung – von der Vorplanung mit Eplan Preplanning bis zur Inbetriebnahme und der Instandhaltung – als auch vertikal über einzelne Gewerke hinweg bis zum Zulieferer, beispielsweise für Kabelkonfektionierung.

Alles im Blick: Die Eplan Plattform eignet sich für die Planung von Schaltanlagen im Niederspannungsbereich bis hin zu kompletten Umspannwerken.

VORTEILE DER DATENDURCHGÄNGIGKEIT

Für Betreiber von Stromnetzen und dezentralen Energiesystemen, die ihre Prozesse durch Digitalisierung und (Teil-)Automatisierung beschleunigen wollen, hat diese Art des Computer Aided Engineering (CAE) Vorteile, denn sie schaffen damit die Grundlage für eine Standardisierung und Datendurchgängigkeit im gesamten Bau- und Herstellungsprozess. Zulieferer der Schutz- und Steuerungstechnikmodule können beispielsweise nahtlos mit der Dokumentation aus der Projektplanung weiterarbeiten und ihr Detail-Engineering zum bestehenden Projekt hinzufügen. Die Konstruktion und Fertigung dieser Module wird so erheblich beschleunigt und rationalisiert. Laut Jan Oliver Kammesheidt, Global Vertical Market Management Energy von Eplan, können Betreiber diesen Schritt der Digitalisierung und Automatisierung ohne jedes Risiko vollziehen: „Zahlreiche ­Zulieferer haben das standardisierte und automatisierte Elektro-Engineering mit Eplan bereits im Einsatz und kennen es aus anderen Industrieprojekten.“ Auch die Auslieferung von Schaltanlagen und Transformatoren inklusive Dokumentation in Eplan gehöre zum Standardrepertoire vieler Hersteller. „So schließt sich am Ende der Kreis zur Datendurchgängigkeit in der Dokumentation für den späteren Betrieb der Anlagen perfekt“, sagt Kammesheidt.

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