Das Magazin der Friedhelm Loh Group

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Nationales Automuseum
Miteinander

Faszination auf Rädern

Die Eröffnung des Nationalen Automuseums hat große Wellen geschlagen. Hunderttausend Pferdestärken sorgten für ein donnerndes Presseecho. Von einem „Louvre für das Auto“, „dem wohl spektakulärsten Museum für Automobile“ oder einer „neuen Pilgerstätte in der deutschen Museumslandschaft“ ist die Rede. Und es machen sich seitdem nicht nur Autoliebhaber auf neue Wege ins mittelhessische Dietzhölztal. Jetzt kommen die Studenten.

Text Sarah Benscheidt­ ––– Fotografie

Wie begeistert man Menschen für ­Technik? So wie im ­Nationalen Automuseum „The Loh ­Collection“ – mit faszinierenden Exponaten.

Spot on: 150 Stars standen bei der offiziellen Eröffnungsgala des Nationalen Automuseums – The Loh Collection im Rampenlicht. Das war Anfang Juli. Seitdem rauben 150 Ausnahmetalente mit Seltenheitswert – nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Stahl und Gummi – den ­Museumsbesuchern den Atem. „Wir hatten praktisch durchgängig full house“, resümiert Florian Urbitsch, neben Tobias Reichle Geschäftsführer des Nationalen Automuseums, den Eröffnungssommer. „Die Menschen, die aus dem Museum kommen, tragen die Begeisterung im ­Gesicht.“ Knapp 30.000 Besucher zählt das Museum seit der Einweihung. „Darüber sind wir überglücklich.“ Jetzt, im November, folgt der nächste große Paukenschlag. Denn die Studenten stehen schon in den Start­löchern. Aber von vorn. Denn was der Besucher heute auf 7.500 Quadrat­metern glänzender Geschichte begutachten und Nachwuchskräfte seit November erforschen können, beginnt ... mit einem Traum.

1956 fährt ein Besucher mit ­einem silbernen Mercedes-Cabrio 190 SL auf den Hof der Familie Loh. „Die Szene hat sich eingebrannt“, sagte Prof. Friedhelm Loh während der Eröffnungsfeier des Nationalen Automuseums. „Das Auto ging mir damals nicht mehr aus dem Kopf.“ Mittlerweile sammelt der Unternehmer und Inhaber der Friedhelm Loh Group seit über 35 Jahren Ikonen der Automobil­geschichte – lange Zeit im Verborgenen. Der Schritt in die Öffentlichkeit? Ein bewusster. „Ich möchte meine Faszination für Technik teilen, möchte unterstützen, dass sich diese Begeisterung auch bei jungen Menschen entwickelt.“ Denn, so sagt er, auch sein anfänglicher Traum habe sich entwickelt. Am Anfang stand das Auto aus Kindheitserinnerungen – dann die Sammelleidenschaft. „Jetzt habe ich den Traum, aus diesem Museum eine Bildungsstätte zu machen.“

EINE VISION, DIE BLEIBT

Und der ist lange gereift. Als Loh nach dem frühen Tod seines Vaters und Firmengründers Rudolf Loh als 27-Jähriger die elter­liche Firma übernimmt und das Fundament errichtet, auf dem Rittal heute als Global Player und Innovationsführer steht, gerät der silberne Mercedes-Cabrio seiner Kindheit in Vergessenheit. Vorerst. „Das Unternehmen und seine Mitarbeiter standen und stehen immer an erster Stelle“, sagt Prof. Loh. Später, Anfang der 1980er-Jahre erfüllt er sich seinen Wunsch vom 190 SL dann doch – und wird enttäuscht. „Das war ein Flop. Auf den ersten Blick sah er gut aus, aber unter der Haube hatte sich der Rost durchgefressen.“ Die Leidenschaft für Autos bleibt trotzdem. „So schnell lasse ich mir meine Visionen nicht nehmen“, sagt er lachend. Das Nationale Auto­museum bezeugt es. Er verkauft also den 190 SL und spezialisiert sich vorerst auf Mercedes-Modelle. Bald aber interessieren ihn „alle Leistungen der Ingenieure und Designer, die in der jeweiligen Epoche herausragend waren“. Untergebracht wurden die Sammlerstücke schon damals in einer der ehe­maligen Fabrikhallen seines Heimatortes, die jetzt als Teil des Museums die spek­takulären Exponate präsentieren. Wenn ­Florian Urbitsch beim Rundgang durch die aufwendig restaurierten Hallen führt und nicht nur von so gut wie jedem der Exponate die PS-Zahl, sondern auch ihre prominente Vergangenheit kennt, dann scheint es einem fast so, als würde Henry Ford mal kurz vom Fahrersitz winken.

 

Öffnungszeiten
Die Dauerausstellung hat bis April 2024 Winterpause, steht aber für Events und Führungen zur Verfügung.

Die Sonderausstellung „100 Jahre
24h Le Mans“, die Geschichtswerkstatt sowie Restaurant und Shop sind
ganzjährig geöffnet.

Die Öffnungszeiten von Museum & Shop und Restaurant & Diner sowie aktuelle Informationen finden Sie unter www.nationalesautomuseum.de

AUTOS, DIE GESCHICHTE SCHREIBEN

Was dem Blick des Besuchers entgegen­glänzt, sind Autos, die Geschichte geschrieben haben. ­Michael Schumachers erster Weltmeister-Ferrari, der Lincoln Continental von ­US-Präsident John F. ­Kennedy, der Benz Victoria mit Sonnendach, unrestauriert, mit solch prominenten Vorbesitzern wie der Familie Benz höchstpersönlich, oder das nur einmal gebaute Rekordfahrzeug, der Maybach Exelero. In der größten der Hallen parken 30 Sport- und Rennwagen neben- und überein­ander in einem Setzkasten, der eine Hallenwand füllt. Auf einer Steilkurve ­stehen Dutzende Traumautos aus den Wirtschaftswunderjahren im Stau, in ­einem anderen Ausstellungsraum parken die Stars des 24-Stunden-Rennens von Le Mans.

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