Text Christine Wollowski ––– Fotografie
Die Spezialisten von Rittal nahmen diese Herausforderung gern an. So begann die Entwicklung von Prototypen für das perfekt auf die extreme Präzision der Laborbedingungen abgestimmte Modell, bei denen die Fachleute in Campinas Prototypen von zwei brasilianischen Lieferanten und von Rittal verglichen. Prototypen von zwei brasilianischen Lieferanten und von Rittal wurden in Campinas verglichen. Die Rittal Produkte überzeugten.
Neben der guten Luftzirkulation in den Schaltschränken schätzt Citadini die Montagefreundlichkeit des Schaltschranksystems, beispielsweise der Chassis für den schnellen Innenausbau beim deutschen Hersteller, weil sie nicht umständlich verschraubt werden, sondern praktisch einzuklicken sind. „Bei rund 200 Schränken mit unzähligen Elektronikteilen bedeutet das eine enorme Zeitersparnis“, sagt er. Ergebnis der minutiösen gemeinsamen Entwicklung sind sechs verschiedene Modelle mit kompatibler optischer Gestaltung. Techniker von Rittal bauten in Campinas für jedes Modell einen Prototyp auf. Insgesamt etwa 200 Großschränke setzt das Labor im Teilchenbeschleuniger ein, 40 weitere sind bereits in einem der beiden Datacenter im Einsatz.
In Zukunft werden im Sirius bis zu 40 Forschungsstationen eingerichtet, die internationale Wissenschaftler belegen können. Jede einzelne davon benötigt weitere acht bis zehn Schaltschränke. „Wir rechnen mit einem konstant hohen Bedarf“, sagt Citadini, „und da wir ausschließlich Schaltschränke von Rittal einsetzen, genießen wir vor allem die exzellente Qualität.“ Für den schmalen Mann mit dem ernsten Gesicht ist das Projekt Sirius seit Jahren Lebensaufgabe. „Ich laufe hier jeden Tag bestimmt 20 Kilometer durch die Hallen! Am Anfang habe ich die Magnetgruppe betreut, jetzt koordiniere ich die gesamte Installation, ich wohne praktisch hier.“ Der 37-Jährige lacht. „Wir feiern jeden gelungenen Schritt – im März ist hier ein Elektronenstrahl zirkuliert, der 50 Mal feiner war als ein Haar, das ist schon ein toller Erfolg!“
Rittal Produkte werden auch in Zukunft gebraucht. Demnächst plant Citadini, mit einigen Männern seines Teams über Upgrades für den Sirius nachzudenken. Der modernste Teilchenbeschleuniger der Welt wird zwar voraussichtlich erst 2020 komplett in Betrieb gehen. Aber danach soll er möglichst lange weiter an der Weltspitze operieren.