Die Nutzung regenerativer Energien wird für RZ-Betreiber, insbesondere für Hyperscaler, immer mehr zur Pflicht. Werden große Rechenzentren in der Nähe von Windparks oder Solarfeldern errichtet, profitieren sie von sauberer Energie mit kurzen Transportwegen. Auch ein anderes Kriterium könnte in Zukunft weiter nach vorne rücken: Da Rechenzentren viel Wärme erzeugen, ist es sinnvoll, sie in der Nähe von wärmebedürftigen Infrastrukturen wie zum Beispiel Gewächshäusern oder Aquaponic-Anlagen zu bauen. Bei Rechenzentren mit Wasserkühlung kann das entstehende rund 60 Grad warme Wasser zum Beispiel zum Heizen umliegender Gebäude genutzt werden. Experten für Green IT beim Borderstep Institut in Berlin haben errechnet, dass es im deutschen RZ-Hotspot Frankfurt bereits heute theoretisch möglich wäre, ein Zehntel des Heizbedarfs mit der Abwärme der ansässigen RZs zu bedienen.

OPEN COMPUTE PROJECT (OCP)

Dabei wird bei großen Hyperscalern wie Amazon (AWS), Google und Microsoft immer stärker eine offene Standardtechnik zum Thema. So rückt beispielsweise das Thema Open Compute weit nach vorne. Das Open Compute Project (OCP), in dem Rittal Mitglied und Technologietreiber ist, definiert Hardware neu und macht sie effizienter, flexibler und skalierbarer. Zahlreiche Technologieführer sind hier versammelt, um gemeinsam daran zu arbeiten, die Blackbox von proprietären IT-Infrastrukturen aufzubrechen.

Mehr Auswahl, bessere Anpassbarkeit und Kosteneinsparungen sind das Ziel. Gab es früher bei den Hyperscalern in ihren verschiedenen RZs zum Teil recht unterschiedliche Technik, geht es heute um durchgängige Harmonisierung. Ein Trend, der sowohl den Platzmangel in Rechenzentren als auch den Energie­verbrauch adressiert, ist der Einsatz von Gleichstromtechnik. Damit können wuchtige Netzteile entfallen, und die Energie­effizienz steigt.