Datenräume machen Daten kollaborativ nutzbar. Es ist viel leichter, Daten über einen Datenraum zu teilen und zu verarbeiten, als sich etwa einzeln bei jedem Datenaustausch mit der jeweils anderen Seite abzustimmen. Warum? Beim Arbeiten im Datenraum erfolgt die technologische und rechtliche Abstimmung einmal grundsätzlich und wird bei jeder weiteren Aktion als Standard genutzt – und zwar von allen Teilnehmern. Datenräume sind also weit mehr als „Orte“ für gemeinsame Datennutzung. Sie werden immer relevantere offene Datendrehscheiben für die Nutzung dezentraler Daten. Wirtschaftlich wesentlich interessanter wird es, wenn solche Datenräume miteinander vernetzt sind. Nicht nur zwischen Hersteller und Kunde. Catena-X ist dafür das bislang bekannteste Beispiel. Das europäische, international aktive Ökosystem für die gesamte Lieferkette im Automobilsektor ist startklar und in der Implementierung. Welchen Nutzen bringt es in der Praxis? Das macht der Anwendungsfall Traceability sofort deutlich. Die automobile Wertschöpfung beginnt mit der Konzeption eines Produkts und endet mit der Verschrottung aller Bauteile. Dazwischen liegen die Entwicklung, Fertigung, Logistik, der Verkauf und die Nutzung, zahlreiche Reparaturen sowie die Wiederverwendung und das Recycling. Während all dieser Prozessschritte stehen heute meist nur die direkten Geschäftspartner miteinander in Kontakt. Niemand erfasst – bisher – Informationen über den gesamten Lebenszyklus. Dies erschwert promptes Handeln, insbesondere im Fall von Qualitätsmängeln oder gar Rückrufaktionen.
Das Magazin der Friedhelm Loh Group
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