Das Magazin der Friedhelm Loh Group

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Tipps & Tricks für die Metallbearbeitung
Innovation – Rittal

Das Fräs-ABC

Fräsen, bohren, Gewinde schneiden – die wenigsten Schaltanlagenbauer lieben die Metallbearbeitung. Gut, dass es auch anders geht. Automatisierte Bearbeitungsmaschinen wie die Perforex MT schaffen Abhilfe. Mit drei Tipps & Tricks zeigen wir, wie sich ihr volles Potenzial ausschöpfen lässt.


Text Jörg Achenbach ––– Fotografie

Die mechanische Bearbeitung von Schaltschränken, Gehäusen und Montageplatten kostet einen Schaltanlagenbauer viel Zeit, wenn er sie manuell ausführen muss. Da kommen leicht vier oder mehr Stunden zusammen: Die Pläne müssen gelesen, Bohrungen angezeichnet, Gewinde geschnitten, Ausschnitte entgratet und die bearbeiteten Teile noch gereinigt werden. In Kleinunternehmen ohne separate Metallwerkstatt übernehmen Elektriker und Schaltanlagenbauer diese Metallbearbeitung, die wertvolle Arbeitszeit bindet und dann beim Aufbau und der Verdrahtung der Schaltanlagen fehlt.

Die Vorteile der neuen Perforex MT

Die Perforex MT hat einen automatischen Werkzeugwechsler und ein Werkzeugmagazin, das bis zu 21 Werkzeuge aufnehmen kann. Sie erledigt alle Arbeiten in einem Durchgang, ohne dass ein Bediener eingreift, und ist geeignet für alle im Schaltanlagenbau üblichen Materialien wie Stahl, Edelstahl, Aluminium, Kupfer und Kunststoff. Gehäuse aus Edelstahl werden besser und effizienter mit der Perforex LC bearbeitet.

Perforex MT

Aufspannung Perforex MT: Mit dem passenden Zubehör lassen sich die Flachteile so aufspannen, dass Vibrationen und das sogenannte Bauchen verringert werden. Eine längere Standzeit der Werkzeuge ist die Folge.

75 PROZENT SCHNELLER

Durch moderne Fräsbearbeitungsmaschinen lässt sich jedoch die Bearbeitungszeit um bis zu 75 Prozent reduzieren. Bei den Laserbearbeitungsmaschinen sind die Zahlen noch beeindruckender: Hier reduziert sich die Durchlaufzeit für Schaltschränke aus Stahl um bis zu 85 Prozent. Um diese Einsparzeiten zu erreichen, sollten ein paar Tipps und Tricks im Umgang mit Bearbeitungsmaschinen wie der Perforex MT berücksichtigt werden:

TIPP 1: VIBRATIONSARM AUFSPANNEN

Die Aufspannung hat einen großen Einfluss auf die Lebensdauer der Fräswerkzeuge. Dort, wo die Schneide eines Fräsers ins Material eingreift, entsteht der Verschleiß. Je definierter dieser Kontaktpunkt ist, desto effizienter und schonender kann Material abgetragen werden. Die Spezialisten von Rittal Automation Systems empfehlen, auf eine gute Einspannung der Bauteile zu achten, um so die Relativbewegung zwischen Fräser und Bauteil zu reduzieren.

  • Benutzen Sie möglichst viele Spannelemente wie Handspanner und pneumatische Spannelemente.
  • Hinterfüttern Sie die Spannelemente mit Widerlagern, um ein „Bauchen“ der Bauteile zu vermeiden.
  • Stützen Sie das Bauteil in engen Abständen mit Abstandsbolzen oder besser noch mit Bürstenleisten ab. So kann die Schneide effektiver arbeiten.
  • Benutzen Sie bei kleinen Gehäusen einen Spannrahmen. So können mehrere Kästen gleichzeitig bearbeitet werden.

Mit diesen Maßnahmen wird die Bewegung der Bauteile reduziert und die Lebensdauer der Werkzeuge verlängert.

TIPP 2: VORSCHUB FLEXIBEL ANPASSEN

Wie kann man die Standzeit und Lebensdauer der Fräser verlängern? Generell gilt: Die Standzeit sinkt mit steigender und steigt mit niedrigerer Vorschubgeschwindigkeit. Demnach sollte der Vorschub an die Anforderungen angepasst werden. Auch die Werkzeuge sollten ausreichend gekühlt und das Kühlschmiersystem regelmäßig überprüft werden. Denn bei steigender Temperatur sinkt die Festigkeit im Bearbeitungswerkzeug. Kurz vor dem Bruch eines Fräsers schmilzt das Metall meist lokal auf: Die Schneide verschwindet, der Fräser bricht an der Schnittkante des Bauteils. Drehzahl und Vorschub sollten ebenfalls zueinanderpassen. Erste Anhaltswerte dazu gibt der Maschinenhersteller. Es empfiehlt sich auch, die Werte von Vorschub und Drehzahl im laufenden Betrieb zu dokumentieren und diese für den eigenen Produktmix zu optimieren.

TIPP 3: PASSENDE WERKZEUGE AUSWÄHLEN

Neben Vorschub, Drehzahl und Kühlung hat der Fräser selbst einen hohen Einfluss auf seine Standzeit. Ein Beispiel: Je mehr Schneiden ein Fräser hat, desto mehr Schneide ist während einer Umdrehung im Eingriff, desto mehr Material wird in einer Umdrehung entfernt und umso weniger wird jede einzelne Schneide beansprucht. Das verlängert die Lebensdauer eines Fräsers. Höhere Vorschubgeschwindigkeiten führen dagegen zu mehr Wechselintervallen. Sind höhere Geschwindigkeiten erforderlich oder werden längere Wechselintervalle angestrebt, können Hartmetallfräser mit vier Schneiden verwendet werden. Aber nicht jeder Hartmetallfräser kommt mit den Vibrationen der Bauteile zurecht. Auch hier sollte der Anwender auf die Empfehlung der Spezialisten von Rittal Automation Systems vertrauen. Diese haben für jeden Anwendungsfall entsprechende Artikel im Portfolio.

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